Klimaanpassung auf Berliner Friedhöfen Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm: Maßnahmen zur Klimaanpassung auf Friedhöfen des EVFBS

Die Friedhöfe des Evangelischen Friedhofsverbands Berlin Stadtmitte (EVFBS) sind Bestattungs- und Gedenkorte, kulturelles Erbe und Gartendenkmale. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg machen sie 15 % der Grünflächen aus, sind grüne Oasen und leisten einen wertvollen Beitrag zur bioklimatischen Entlastung der dicht bebauten Stadt.

Die Folgen des Klimawandels sind auch auf den Friedhöfen zu spüren. Mit diesem Projekt wurden Lösungen entwickelt, um sie klimafit zu machen. Gefördert wurde das Vorhaben aus dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK).

gruppe F hat gemeinsam mit oikotec Ingenieur*innen GmbH und Wohngrünwert (Thomas N. H. Knoll) den heutigen Zustand dokumentiert, bewertet und Maßnahmen zur Klimaanpassung erarbeitet. Diese lauten:

- Verbesserung des Regenwassermanagements einschließlich der Nutzung des Regenwassers zur Bewässerung (Abkopplung von Kanalisation und Trinkwassernetz),
- daraus folgend eine ausreichende Wasserversorgung für das Grün der Friedhöfe.
- Erhalt des kulturhistorisch bedeutsamen Baumbestands und des Strukturreichtums, seine behutsame Entwicklung hin zu größerer Robustheit gegenüber dem Klimawandel.
- Förderung der Lebensraumfunktionen für Pflanzen und Tiere durch eine abgestufte Nutzungsintensität und -verteilung und eine darauf angepasste Pflege,
- die Stärkung von Friedhöfen in ihrer Erholungsfunktion als innerstädtische Klimaoasen sowie
- die Beachtung des Denkmalschutzes.

In einem partizipativen Prozess mit Vertreter:innen der Friedhofsverwaltung, von Naturschutzverbänden und der Denkmalschutzbehörde wurden die Maßnahmen diskutiert und mit der aktuellen Praxis der Pflege abgeglichen.

Am Standort Landsberger Allee wurden in einem Pilotprojekt klimaangepasste Baumarten gepflanzt und Maßnahmen durchgeführt, um den Boden zu verbessern. Weil ein zentraler Baustein der Klimaanpassung die Versorgung des Stadtgrüns mit Regenwasser anstelle von Trinkwasser ist, wurde außerdem eine Regenwasserzisterne gebaut. Sie hat ein viermal größeres Volumen als ursprünglich geplant, weil sie neben dem Wasser der Dach- und Hofflächen auf dem Friedhof auch das Regenwasser aufnimmt, das auf dem Dach eines Neubaukomplexes anfällt. Diese nachbarschaftliche Kooperation führte zu einer Win-Win-Situation.