Blick auf das Hauptgebäude des Poelzig Emsembles © 2002 Ulrich Singer SL+
Entwurfsplan 1997, Prof. Sven-Ingvar Andersson © 1997 Sven-Ingvar Andersson SL+
Staudenterrassen während der Iris-Blüte, im Hintergrund Iris pallida © 2002 Ulrich Singer SL+
Blick über das Wasserbecken zum Casino © 2002 Ulrich Singer SL+
"Am Wasser", Skulptur von Fritz Klimsch © 2002 Ulrich Singer SL+
Blick über die Staudenterrassen zum Hauptgebäude © 2002 Ulrich Singer SL+
Das IG-Farben-Haus und der zugehörige Park wurden 1929/1930 nach Plänen von Hans Poelzig errichtet. Für die weitläufige Gartenanlage arbeitete Poelzig mit Gartenbaudirektor Bromme, Frankfurt, und Karl Foerster zusammen. Foersters junge Mitarbeiter waren zu jener Zeit Herta Hammerbacher und Herrmann Mattern, dessen Handschrift in der Anlage noch ablesbar ist.
Von 1995 bis 1995 war das Gebäude zunächst Sitz der amerikanischen Miltärregierung und später Hauptquartier der 5. US-Armee. 1996 erwarb das Land Hessen das Gelände für die Johann-wolfgang-Goethe-Universität. Der Park wurde nach Plänen des Kopenhagener Landschaftsarchitekten Prof. Sven-Ingvar Andersson und des Büros Klahn + Singer + Partner, Karlsruhe, umgebaut und saniert.
Umbau und Sanierung der Gebäude wurden von der Arbeitsgemeinschaft Dissing + Wietling ° Planungsring Ressel geplant.
Der Umbau wurde im Jahr 2001 abgeschlossen. Das Gelände ist heute Teil des Campus Westend der Goethe Universität Frankfurt am Main.
„Das mit dunkelgrüner Farbe geränderte Gelände geht am 1.Oktober 1929 nach Abbruch der städtischen Irrenanstalt in den Besitz der IG-Farben über“ heißt es in einem Schreiben des Konzerns vom April 1928 an die Architekten Hans Poelzig, Jakob Körfer, Fritz Höger, Paul Bonatz und Prof. Elsässer mit dem Wunsch für je 20.000 Mark einen Entwurf für ein Bauvorhaben von 25- 30.000 m2 Nutzfläche mit Kostenschätzung und Perspektive zu erstellen.
Bereits 1930 war das Gebäude nach den Plänen Poelzigs fertiggestellt. Für die weitläufige Gartenanlage arbeitete Poelzig mit Gartenbaudirektor Bromme, Frankfurt, und Karl Foerster zusammen. Foersters junge Mitarbeiter waren zu jener Zeit Herta Hammerbacher und Herrmann Mattern, dessen Handschrift in der Anlage noch ablesbar ist.
Bereits 1934 wird in der Werkszeitung der IG-Farben das Ensemble mit großer Begeisterung beschrieben:
„Mit den New Yorker gigantischen Geschäftshäusern besteht eine gewisse Verwandtschaft nicht nur der Größe , sondern auch des Stils, nur ist eben dort der Baukörper infolge des ungeheuren Bodenpreises in die Höhe gezogen, der sich hier auf relativ billigerem Untergrund breitgelagert erstrecken darf. Und was sich vom Rande der staub- und hitzeerfüllten Straßenschluchten gewissermaßen emporquetscht, liegt hier in wundervoll grünem Rahmen gebettet. Eine Wanderung auf den Wegen dieses Gartens ist auch für den interessant, dem die Einfühlungsgabe in die Welt der Pflanze nicht gegeben ist, dem das Konstruktive näher liegt, denn von allen Winkeln und Wegen fällt der Blick, oft in reizvollen Überschneidungen, auf die schimmernden Wände des Hauses zurück.
Vor allem hat der Kenner und Freund der Bäume, Sträucher und Stauden hier ein weites Feld zur Beobachtung und zur Bereicherung seiner Kenntnisse.“
Die unrühmliche Geschichte der IG-Farben endete mit dem Ende des 2.Weltkrieges und damit auch die Funktion des Gebäudes als Hauptverwaltung des Konzerns. Nach einer Zwischennutzung als Lager für Displaced Persons (Vor allem ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene) war es bis 1995 das Hauptquartier der 5.US Armee.
Sanierung von Gebäude und Park
Im Jahr 1996 erwarb das Land Hessen das seit 1970 denkmalgeschützte Ensemble. Umbau und Sanierung des Gebäudes erfolgten nach Plänen der Kopenhagener Architekten Dissing + Weitling mit Planungsring Ressel aus Wiesbaden. Für den 14 Hektar großen Garten zeichneten die Landschaftsarchitekten Prof. Sven-Ingvar Andersson, Kopenhagen, und Klahn +Singer + Partner, Karlsruhe, verantwortlich.
Die zweckmäßige Anlage aus den zwanziger Jahren hat in ihrer ungewöhnlich strengen Symmetrie eine eigenen ästhetische Wirkung, die durch die freie Gestaltung der Umgebung noch hervorgehoben wird. Farbe und Struktur des Travertins, der sehr konsequent verwendet wurde, geben dem funktionalen Gebäude einen Anstrich von Wärme und schaffen dadurch eine Verbindung zu den Pflanzen.
Die Raumkomposition des baulichen Entwurfs von Hans Poelzig wurde durch raumbildenden Pflanzungen ergänzt. Diese ersetzen teilweise nicht realisierte - weil nicht benötigte - Bauvolumina. Der Park ist die notwendige Ergänzung des Baus, der sich in seiner städtebaulichen Typologie an der Architektur barocker Schlösser orientiert.
War der Garten anfangs Rahmen für die repräsentativen Gebäude, so ist er heute ein Raum für Erholung. 4.000 Studenten kommen und gehen oder verweilen im Park zwischen Vorlesung und Seminaren. Der Garten dient als Foyer. Daher wurden in der Planung Sonnenterrassen und Plätze vorgesehen.
Der Schwerpunkt des Konzeptes für die Freianlagen liegt im Bereich zwischen dem Hauptgebäude und dem Casino, dessen Bedeutung das Wasserbecken und die Steinarbeiten unterstreichen. Dieser Bereich verbindet die beiden Gebäude und dient zugleich als Pausenhof.
Das Wasserbecken wurde so gestaltet, dass es das ganze Jahr betrieben werden kann. Nachts und an dunklen Wintertagen spiegelt die Wasserfläche die Lichter der Lampen.
Das Casino spielt eine wichtige Rolle in der Gesamtanlage. Seine Plazierung entspricht der Casa nobile einer Palladio-Villa, die sich zwischen den Wirtschaftsgebäuden hervorhebt. Da das Casino wichtigster Treffpunkt ist, wurde die Umgebung entsprechend umgestaltet. Kreisförmige Baumpflanzungen an beiden Giebeln westlich und östlich des Casinos schaffen Auffenthaltsplätze. Von Grasflächen umgeben, vermitteln sie den Eindruck von Ruhe. Die innere Kiesfläche kann wie der Garten eines Gasthofes genutzt werden. Der sonnige Platz am Haupteingang wirkt wie das Landungsbrett eines Bienenstocks. Aufkantungen zum Sitzen und zum Aufenthalt konnten dort aus Kostengründen nicht realisiert werden
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Planungsbüros
stadt landschaft plus Landschaftsarchitekten GmbH
Karlsruhe
Klahn + Singer + Partner
Ulrich Singer (bis Dezember 2011), Clemens Appel, Klaus Veiel
Prof. Sven-Ingvar Andersson
Kopenhagen
Projektzeitraum
1997
- 2001
Größe
14 ha
Auftraggeber
Land Hessen, vertreten durch das
Staatsbauamt Frankfurt am Main II
für die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
Adresse
Fürstenberger Straße
Frankfurt am Main
Deutschland
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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Sanierung von (historischen) Freianlagen