Jüdischer Friedhof Weißensee

Der Eingangsbereich mit der Gedenkanlage für die Opfer der Shoa © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

1 / 10

Ehrenreihe, Feld A 1 © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

2 / 10

Erbbegräbnisreihe an der östlichen Friedhofsmauer © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

3 / 10

Erbbegräbnisreihe an der nordwestlichen Friedhofsmauer © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

4 / 10

Einer der mit Bäumen bestandenen Friedhofswege © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

5 / 10

Platzanlage im Wegesystem des Friedhofs mit repräsentativen Erbbegräbnissen © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

6 / 10

Ehrenfeld für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten © 2011 Fiona Laudamus HORTEC

7 / 10

Standort der zerstörten Neuen Trauerhalle © 2011 Fiona Laudamus HORTEC

8 / 10

Eines der 130 Grabfelder auf dem Friedhof © 2009 Fiona Laudamus HORTEC

9 / 10

Übersichtsplan des Friedhofs mit Grabfeldbezeichnung (Quelle: Jüdische Gemeinde zu Berlin, Verwaltung Friedhof Weissensee)© HORTEC

10 / 10

Der Eingangsbereich mit der Gedenkanlage für die Opfer der Shoa © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

Ehrenreihe, Feld A 1 © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

Erbbegräbnisreihe an der östlichen Friedhofsmauer © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

Erbbegräbnisreihe an der nordwestlichen Friedhofsmauer © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

Einer der mit Bäumen bestandenen Friedhofswege © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

Platzanlage im Wegesystem des Friedhofs mit repräsentativen Erbbegräbnissen © 2012 Fiona Laudamus HORTEC

Ehrenfeld für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten © 2011 Fiona Laudamus HORTEC

Standort der zerstörten Neuen Trauerhalle © 2011 Fiona Laudamus HORTEC

Eines der 130 Grabfelder auf dem Friedhof © 2009 Fiona Laudamus HORTEC

Übersichtsplan des Friedhofs mit Grabfeldbezeichnung (Quelle: Jüdische Gemeinde zu Berlin, Verwaltung Friedhof Weissensee)© HORTEC

Berlin besitzt mit über 240 Friedhöfen die vermutlich höchste Friedhofsdichte europäischer Metropolen. Der unter Denkmalschutz stehende Jüdische Friedhof in Weißensee ist heute nicht nur der ausgedehnteste innerstädtische Begräbnisplatz Berlins, sondern mit gut 43 Hektar zugleich der flächenmäßig größte jüdische Friedhof Europas. Seine einmalige Bedeutung verdankt er aber nicht nur dieser Tatsache und seinem künstlerisch bemerkenswerten Grabmalbestand, sondern vor allem der engen Verknüpfung mit dem Schicksal der jüdischen Bürger Berlins. Auf dem Friedhof in Weißensee ruhen Männer und Frauen, die sich durch außerordentliche Leistungen in Medizin und anderen Natur- und Geisteswissenschaften, Bildender Kunst, Literatur und Publizistik, Technik, Industrie und Handel oder der Kommunalpolitik bleibende Verdienste erworben haben.

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin erwirbt um 1875/76 ein ca. 40 Hektar großes Gelände an der Lothringenstraße (heute Herbert-Baum-Straße) in Weißensee und schreibt im Frühjahr 1878 unter den Mitgliedern des Berliner Architektenvereins einen Wettbewerb für die Gestaltung des neuen Friedhofes aus. Den Wettbewerb gewinnt der Architekt Hugo Licht, späterer Stadtbaurat von Leipzig. Nach dem Entwurf von Hugo Licht werden in den folgenden zwei Jahren aus gelbem Backstein die Trauerhalle, das Leichenhaus und das Bürogebäude am Eingang an der Lothringenstraße erbaut. Auch die Gesamtgestaltung mit den 130 Grabfeldern und dem variationsreichen Wegesystem mit den zahlreichen Plätzen geht auf Hugo Lichts Entwurf zurück.

Auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee haben seit seiner Einweihung am 9. September 1880 über 115.000 Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ein jüdischer Friedhof ist für die Ewigkeit angelegt, er wird daher auch Bet ha-olam, Ort der Ewigkeit, genannt.

Wie auf kaum einem anderen Berliner Friedhof kann man in Weißensee die Entwicklung der Sepulkralkunst von 1880 bis etwa 1939 anhand unterschiedlichster und teilweise außerordentlich qualitätvoller Beispiele verfolgen. Bekannt sind u.a. vielfach sehr aufwendige Grabgestaltungen der Architekten Erdmann & Spindler, Lachmann & Zauber, August Orth, Bruno Schmitz, Alfred Messel, Ludwig Hoffmann, Martin Dülfer und Walter Gropius, der Bildhauer Otto Stichling und Hans Dammann.

Der Friedhof wird bis heute von den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Berlin als Begräbnisstätte genutzt; für die überwältigende Mehrheit der vor 1945 angelegten Gräber gibt es aber infolge der Auslöschung ganzer Familien während der Shoa keine Angehörigen mehr. Diese Grabmäler wären ohne Engagement der heute Lebenden dem Verfall preisgegeben. Dank der Unterstützung des Landesdenkmalamtes Berlin konnten in den vergangenen 20 Jahren mit Bundes- und Landesmitteln teilweise sehr umfangreiche Erhaltungs- und Restaurierungsarbeiten an über 80 Grabanlagen ausgeführt werden. Zudem sind gleichfalls mit Bundes- und Landesmitteln weite Strecken der historischen Einfassungsmauer des Friedhofs saniert worden.

Mehr lesen +

Informationen auf externen Webseiten

Leitsystem historische jüdische Friedhöfe Berlin

Für die jüdischen Friedhöfe Weißensee, Schönhauser Allee und Große Hamburger Straße wurde 2011 mit Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin ein elektronisches Leitsystem entwickelt. Für Smartphones kann unter www.juedische-friedhoefe-berlin.mobi oder www.juedische-friedhoefe-berlin.de nun ein »elektronischer Rundgang« heruntergeladen werden. Das Smartphone wird mit dem GPS-Ortungssystem verbunden und führt damit die Besucher/innen zu ausgewählten Gräbern.

Planungsbüros

HORTEC
Berlin

Projektzeitraum
1992 - 2012

Größe
43 ha

Auftraggeber
Jüdische Gemeinde zu Berlin
Friedhofsverwaltung
Herbert-Baum-Str. 45
13088 Berlin

Adresse
Herbert-Baum-Str. 45
13088 Berlin

Projekt auf Karte anzeigen

Weitere Projekte des Büros