Gesamtplan der neuen Zooabteilung © 1990 Hansjakob
Heimische Kulturlandschaft © 1990 Hansjakob
Landschaftstypologie Savanne © 1990 Hansjakob
Landschaftstypologie Regenwald © 1990 Hansjakob
Weitere Themen des Zoos © 1990 Hansjakob
Konzept Versorgung © 1990 Hansjakob
Übergeordnete Einbindung in die bestehende Lanschaft © 1990 Hansjakob
Das Aufgabenprogramm
Der Zoologische Garten der Stadt Frankfurt am Main ist dringend auf eine Erweiterung angewiesen um seine Bildungs- und Forschungsaufgaben zu erfüllen und den Artenschutz sowie der Erholung der Bevölkerung zu dienen. Die auszulagernde Zooabteilung am Niederurseler Hang soll vor allem das Wildtierprogramm mit großflächigem Gehegebedarf für eine Tierhaltung in freier Landschaft aufnehmen. Hierfür ist ein Landschaftszoo zu konzipieren.
Zu den Tierarten gehören Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Löwen oder Tiger, Großbären und winterharte Affen. Dazu kommen Antilopen und Gazellen, Wildrinder, Hirsche und Kamele um nur einige Gruppen zu erwähnen. Ergänzt wird das Tierprogramm durch Wölfe und Wildschweine und durch kleinere winterharte einheimische Tierarten. Die einheimischen Kriechtiere finden in natürlich gestalteten Lebensräumen einen Platz. Großvolieren für Greifvögel. Für altertümliche Haustierrassen ist ein Bauernhof geplant.
Wir erhielten bei dem Wettbewerb den 1. Preis sowie anschließend den Auftrag für den Vorentwurf.
Aus der Dokumentation zum Vorentwurf
Die Planungsidee:
Im Gegensatz zu den bekannten Zooanlagen mit einer Zuordnung der Gehege nach Erdteilen, dem sogenannten Geo Zoo, hatten wir die Idee den Zoo nach den Klimazonen entsprechend den Vegetationszonen der Erde zu ordnen. Innerhalb der Klima- und Vegetationszonen vom Pol bis zum Äquator werden die Tierarten den Erdteilen entsprechend ihrer Herkunft räumlich zusammengefasst.
Klima und Vegetationszonen:
Der Grundstückszuschnitt und die Topographie des Geländes am Niederurseler Hang eignete sich ideal für unsere Idee:
Die über die ganze Erde verlaufenden Klima- und Vegetationszonen gliedern das Zooareal von Norden nach Süden in großräumige Landschaften vom Polargebiet bis zum Äquator.
Auf dem Gelände sind folgende Klima- und Vegetationszonen geplant:
Zone der Polargebiete
Zone der Tundra und Taiga
Zone der heimischen Ur- und Kulturlandschaften
Zone der Felsgebiete und Gebirge
Zone der Wüsten
Zone der Steppen und Savannen
Zone der Buschländer und Trockenwälder
Zone der Regenwälder
Die Zoolandschaft
Der Ansatz unserer Planung war nicht einzelne Gehegeflächen aneinander zu reihen, sondern eine durchgehende Zoolandschaft in Anlehnung an die natürlichen Biotope zu schaffen.
In diese Landschaft werden die Gehegeflächen entsprechend ihrer naturbedingten Zugehörigkeit hineingelegt.
Die Zoolandschaft ist räumlich durch vielfältige, natürlich wirkende Landschaftselemente, die ohne scharfe Trennung ineinander übergehen, gegliedert.
Diese Zonen werden durch typische Landschaftselemente wie Felsformationen, Wasserflächen und vor allem entsprechende Vegetation charakterisiert.
Standortgerechte Vegetation sowie einzelne fremdländische Arten, die besonders den jeweiligen Charakter einer Zone unterstreichen, bilden unterschiedliche Landschaftstypen und können den verschiedenen Tiergruppen sinnvoll zugeordnet werden.
So soll im neuen Zoo die Bepflanzung einen ähnlich hohen Stellenwert der Attraktivität für Besucher haben wie die Tiere.
Die Gehege werden durch Rundwege erschlossen. Im spannungsreichen Gegensatz steht dazu der vorgeschlagene Allwettersteg (entsprechend einem Längengrad), der die verschiedenen Landschaftstypen auf kürzestem Weg erlebbar macht. An ihn sind zugleich alle begehbaren Tierhäuser angelagert. Damit ist ein attraktives Angebot für den kurzen Aufenthalt im Zoo erreicht.
Die unabhängig von den Besucherwegen entsprechend den Breitengraden angelegten Wirtschaftswege tragen zur Ablesbarkeit der geografischen Zonierung des Zoos bei und bilden zugleich ein funktionstüchtiges Versorgungssystem.
Die Tierartenfolge wurde konsequent in das ökologisch-tiergeografische Konzept eingepasst. Wegen der unmittelbaren Erlebbarkeit der Zonen vom Polbereich zum äquatorialen Regenwald erfüllt diese Planung einen sehr hohen didaktischen Wert.
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Planungsbüros
Gottfried und Anton Hansjakob Landschaftsarchitekten
München
Mitarbeiter
Rainer Schmid
Manfred Ast
Markus Roos
Weitere Planer
Vorentwurf der Bauwerke
Prof. Schmidhuber & Partner
Prof. Klaus Schmidhuber
München
Projektzeitraum
1987
- 1992
Größe
80 ha
Bausumme
250.000.000
Auftraggeber
Stadt Frankfurt am Main
Adresse
Niederursuler Hang
Frankfurt am Main
Deutschland