Übersichtsplan Grünzug Luisenstädtischer Kanal © 2011 HORTEC
Immergrüner Garten © 2012 Fiona Laudamus HORTEC
Rosengarten (zwischen Waldemarbrücke und Engelbecken)© 2012 Fiona Laudamus HORTEC
Waldpflanzengarten (am Engeldamm zwischen Adalbert- und Melchiorstraße)© 2008 Ralf Hartmann HORTEC
Blütensträuchergarten (am Engeldamm zwischen Köpenicker Straße und Melchiorstraße)© 2008 Ralf Hartmann HORTEC
Engelbecken © 2012 Fiona Laudamus HORTEC
Michaelkirchplatz © 2012 Fiona Laudamus HORTEC
Oranienplatz © 2012 Fiona Laudamus HORTEC
Der Luisenstädtische Kanal wird Mitte des 19. Jh. als Schifffahrtskanal zwischen Spree und Landwehrkanal im Zuge der baulichen Erweiterung Berlins auf der Grundlage des von Peter Joseph Lenné (1789-1866) entworfenen "Bebauungs-Plan für das Cöpnicker Feld zu Berlin" angelegt. Als Vorbilder dienen die Straße Unter den Linden und – als Hinweis auf Königin Elisabeth, Gemahlin Friedrich Wilhelm IV. und Tochter des bayrischen Königs Ludwig I. - der Kanal im Park von Schloss Nymphenburg (München). Zugleich bildet der Luisenstädtische Kanal das Kernstück von Lennés Plan "Projektirte Schmuck- und Grenzzüge von Berlin mit nächster Umgegend" (1840).
1926/27 wird er zugeschüttet, und zwischen den alten Kanalmauern entstehen nach Plänen des Berliner Stadtgartendirektors Erwin Barth (1880-1933) und der Gartenamtsleiter Hans Martin und Leo Kloss Schmuckbecken, blühende Gärten, Spielplätze und Promenaden.
Der im Krieg kaum beschädigte Grünzug wurde in den 1950er Jahren teilweise mit Trümmerschutt aus der stark zerstörten Luisenstadt aufgefüllt und im Stil dieser Zeit umgestaltet. Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 widerfährt dem Grünzug etwa 30 Jahre lang ein getrenntes Schicksal:
Die im Ostberliner Bezirk Mitte liegenden Gartenabschnitte und das Engelbecken wurden komplett verfüllt und zur Grenzbefestigung ausgebaut. Dabei holzte man auch sämtliche den einstigen Kanal säumenden Baumreihen ab. Auf Westberliner Seite, zwischen Urbanhafen und Waldemarbrücke, fristete der Grünzug ein Dasein im Schatten der Mauer und wurde in den 1980er Jahren im Zusammenhang mit den Planungen der Internationalen Bauausstellung (IBA) nach Entwürfen von Baller, Luz und Hanke umgestaltet. Dabei wurden jedoch die historischen Gestaltungsprinzipien und damit auch die Barthsche Tieflage der Kanalgärten nicht mehr aufgenommen.
Wiederherstellungsmaßnahmen 1991 - 2012
Durch eine mutige Entscheidung der Berliner Gartendenkmalpflege konnte in enger Abstimmung mit dem Bezirksamt Mitte von Berlin kurz nach der Wende mit der schrittweisen Instandsetzung des Luisenstädtischen Kanals begonnen werden: 1991 wurden die Promenaden im ehemaligen Ostberliner Teil zwischen Waldemarbrücke und Köpenicker Straße wieder mit den Lennéschen Lindenreihen bepflanzt, auch um die Anlage als Denkmal und Grünraum vor der Umwandlung in eine Verkehrstrasse zu schützen. Denkmalschutz wurde 1993 für den ganzen Kanalzug ausgesprochen und die im Bezirk Mitte liegenden Gartenabschnitte auf der Grundlage gartenarchäologischer Grabungen wieder hergestellt.
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Planungsbüros
HORTEC
Berlin
Projektzeitraum
2002
- 2012
Auftraggeber
Bezirksamt Mitte von Berlin
Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt
Karl-Marx-Allee 31
10178 Berlin
Adresse
Grünzug zwischen Landwehrkanal und Köpenicker Straße
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