Der Zollverein Park – Ein Park entsteht Freianlagen des UNESCO Welterbes Zollverein in Essen

Die Parkallee

Vom Schachtgelände 1/2/8 führt in Verlängerung der vorhandenen Erschließungsstraße zwischen „PACT“ und „Kunstschacht“ die neue Parkallee schnurgrade über das große Freigelände von Schacht XII hinauf zum Skulpturenparks mit den Granitskulpturen von Ulrich Rückriem. Diese Trasse stellt eine neue Verknüpfung zwischen den „Schienenwegen“ der Gleisharfe nördlich der Kohlenwäsche und dem Schacht 1/2/8 dar und zugleich erhält der Skulpturenpark eine direkte Verbindung zum übrigen Zollverein Park. Die Parkallee besteht aus einer ca. 9 m breiten Schneise, die durch den vorhandenen Birkenhain führt. Als Alleebäume werden aufgrund der Standortbedingungen Goldrobinien angepflanzt. Die einzelnen Bäume der beiden Baumreihen stehen in unterschiedlichen Abständen zueinander und nehmen Rücksicht auf den vorhandenen Birkenbestand. Der Weg selbst ist 3m breit und aus Ortbeton gefertigt. Die lockere und transparente Wuchsform der Robinien fügt sich unaufdringlich in das Bild des Birkenhains ein, lediglich das gelblich grüne Laub kontrastiert leicht mit dem Laub der Birken und zeichnet so den geradlinigen Verlauf der Parkallee nach. Sie wird zum harmonischen Bestandteil des lichten und transparent wirkenden Birkenhains.

Die Parkallee © 2008 Thomas Mayer www.thomasmayerarchive.de

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Die Parkallee © 2008 Thomas Mayer www.thomasmayerarchive.de

Der Hain im Gleisboulevard

Noch während der Kohleförderung fielen einzelne Gleisstränge brach und wurden recht schnell von Vegetation zurückerobert. Lange nach der Stilllegung der Zeche Zollverein war die gesamte Gleisharfe unter einem dichten Wald aus Birken, Weiden, Erlen, Robinien und sogar schon einzelnen Eichen verschwunden. Der neugierige Spaziergänger konnte hier zwischen Brombeeren und Sommerflieder noch einzelne zurückgelassene Waggons mit Kohlen finden. Im immer dichter und höher werdenden Industriewald wurde es schwieriger, die Struktur und die Zusammenhänge der Gebäude, Bandbrücken, Rohrleitungen überblicken und nachvollziehen zu können. Um diesen in vielerlei Hinsicht wichtigen Teil des Zollverein Parks nutzbar zu machen und eine solche Nutzung langfristig sowohl mit den ökologischen wie auch den denkmalpflegerischen Interessen zu vereinbaren, modellierten wir einen lichten Baumhain aus dem dichten Wald heraus. Das Gestrüpp wurde gerodet, Bäume wurden selektiv gefällt, einzelne Gehölze unterschiedlichen Alters wurden freigestellt und aufgeastet. Die Gleistrassen wurden freigelegt und zu Wegen ausgebaut. Kleine Plätze verbinden einzelne Gleise in einem zufälligen Muster miteinander. Große Bänke aus robustem aber feinem Sichtbeton schaffen Aufenthaltsorte in der linearen Struktur. Zwischen den Wegen wachsen je nach Beschaffenheit des Untergrundes Gräser, Hochstauden, Schmetterlingsflieder und Brombeeren – oder auch nichts. Das so geschaffene Bild eines auf seine Grundelemente reduzierten Parks lässt sich mit einfachen pflegerischen Eingriffen aufrecht erhalten. Einmal jährlich im Winter werden die Flächen gemäht. Die Fliedergebüsche werden heruntergeschnitten, wo es zu dicht wird, wird auch gerodet. Aufkommende Gehölze werden entnommen.

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