Pfeilerinsel © 2011 Irene Burkhardt
Weideninsel © 2011 Irene Burkhardt
Gesamtlageplan © 2011 Irene Burkhardt
Hochwasserwiesen © 2011 Scarlett Berner
Blick auf Weideninsel © 2011 Scarlett Berner
Blick von der Wittelsbacherbrücke (flussaufwärts) © 2011 Scarlett Berner
Ufergestaltung an der Reichenbachbrücke © 2011 Scarlett Berner
Blick auf Reichenbachbrücke (flussaufwärts) © 2011 Scarlett Berner
Sitzstufen an der Reichenbachbrücke © 2011 Scarlett Berner
Sitzstufen an der Wittelsbacherbrücke © 2010 Oliver Engelmayer
Blick auf die Wittelsbacher Brücke (flussaufwärts) © 2011 Scarlett Berner
Blick auf die Wittelsbacher Brücke (flussabwärts) © 2010 Oliver Engelmayer
Die Isar ist ein alpiner Fluß, der bis vor kurzem innerhalb des Stadtgebiets von München zu einem kanalartigen Gerinne ausgebaut war. Seit 2000 wird der sogenannte Isar-Plan umgesetzt: Der notwendige Hochwasserschutz und die ökologische Situation sollen verbessert, attraktiver Freiraum für die Bevölkerung in den umgebenden Gründerzeitquartieren geschaffen werden.
Der letzte Realisierungsabschnitt liegt zwischen Braunauer Eisenbahnbrücke und Deutschem Museum. Die innerstädtische Lage, die denkmalgeschützten Bauwerke und die zahlreichen Erholungssuchenden stellen hier besonders hohe Anforderungen an Planung und Ausführung. Die Umsetzung erfolgte abschnittsweise und wurde 2011 abgeschlossen.
Neues Leben für die Isar
(Text aus dem Infoblatt "Neues Leben für die Isar",
http://www.wwa-m.bayern.de/projekte_und_programme/isarplan/doc/gesamtplan.pdf,
Verfasser: Wasserwirtschaftsamt München)
„Schutz vor der Flut“
Die historisch begründete Furcht vor den Fluten der Isar konnte der Stadt München mit der Inbetriebnahme des Sylvensteinspeichers im Jahre 1959 größtenteils genommen werden, da sein Wasserrückhaltevermögen die Entstehung von Hochwasserwellen im Oberlauf erheblich abpuffert. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte lehren aber auch, dass es keinen absoluten Hochwasserschutz gibt. Berechnungen vor Beginn der Isar-Renaturierung belegen, dass die vorhandenen Deiche den heutigen Anforderungen an ein, statistisch gesehen alle 100 Jahre auftretendes, Hochwasserereignis nicht standhalten. Vor allem diese Erkenntnis führte zur Geburtsstunde des „Isar-Plans“, der neben dem verbesserten Hochwasserschutz auch die Gewässerökologie und die Erholungsfunktionen
der Isar berücksichtigt. Die alten Deiche werden gemäß dem aktuellen Stand der wasserbaulichen Ingenieurskunst ausgebaut und ertüchtigt. Dank des Einsatzes umweltfreundlicher Bautechniken konnten große Teile des Baumbestandes an und auf den Deichen erhalten werden.
„Wilder Fluss inmitten der Stadt“
Um der Isar ein Stück weit ihre ursprüngliche Eigendynamik zurückzugeben, ist es zunächst nötig sie aus ihrem kanalartigen Zwangskorsett zu befreien. Das Aufbrechen der mit Steinen und Beton befestigten Ufer ermöglicht es dem Fluss, sein Flussbett in kontrollierten Grenzen wieder selbst zu entwickeln.
Wie in den bereits renaturierten Bereichen zu beobachten, fördert die Aufweitung des Flussbetts mit abgeflachten Uferpartien die Bildung vielfältiger Gewässerstrukturen wie Kiesinseln und Kies- bänke. Dadurch gewinnt die Renaturierungsstrecke nicht nur landschaftlich an Reiz, sondern auch ökologisch an Wert. Insbesondere Kiesbänke bieten unterschiedliche Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Zahlreiche Kleinlebewesen und rar gewordene Fischarten wie Äsche und Nase finden durch Kiesumlagerungen bei höheren Wasserführungen neue Lebensräume und eine ideale Kinderstube. Jedes Hochwasser führt darüber hinaus große Mengen an Totholz mit sich, welches am Isarstrand angeschwemmt wird. Im Gegensatz zu früher wird es, soweit möglich, an Ort und Stelle belassen als wichtiges Strukturelement für die Entwicklung seltener Insekten- und Schneckenarten.
„Neue Isarlust“
Die Isar mit ihren Auen zählte schon immer zu den beliebtesten stadtnahen Naherholungsräumen der Münchener Bevölkerung. Der Wunsch das „Erlebnis Isar“ unverfälscht zu erhalten und dort wo möglich noch zu verbessern war von Anfang an eines der Hauptanliegen des Isar-Plans. Nun präsentiert sich auch im Innerstädtischen Abschnitt die Gewässerlandschaft offener präsentieren. Uferabflachungen und die terrassenförmige Gestaltung der angrenzenden Uferpartien gewährleisten eine weite Sicht auf die Isar und den Zugang zum Fluss. Gezielt platzierte Steine im Flussbett begünstigen das Strömungsmosaik des Flusses und fördern auf diese Weise das Entstehen von Kiesinseln.
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Planungsbüros
BEM Burkhardt | Engelmayer | Mendel
München
SKI GmbH + Co.KG
Beratende Ingenieure für das Bauwesen Wasserwirtschaft, Wasserbau, Grundbau
München
Mitarbeiter
Oliver Engelmayer, Dipl.-Ing. LA, BYAK
Jasmin Grubwinkler, Dipl.-Ing. LA, BYAK
Weitere Planer
2
Mahl Gebhard Landschaftsarchitekten
München
2
Prof. Matthias Reichenbach-Klinke, Hans Schranner, Dipl. Ing. Architekten
Adlkofen
1-8 (abschnittsweise)
EDR GmbH
München
1-3 (abschnittsweise)
Winfrid Jerney, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt
Bad Griesbach
Projektzeitraum
2005
- 2011
Größe
28 ha
Auftraggeber
Wasserwirtschaftsamt München und
Landeshauptstadt München - Baureferat
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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Gewässerentwicklung, Hochwasserschutz
Tourismusentwicklung und Erholungsplanung