Atmosphärische Beleuchtung © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Lageplan © 2008 club L94 club L94 Landschaftsarchitekten GmbH
Sitzbank mit Blick zum Wasserspiel © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Sitzmöglichkeiten am Platz © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Blick in die obere Bachgasse © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Sitzringe um Bestandsbäume © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Blick auf die Stadtbachspur © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Sichbarmachung des überdeckelten Baches © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Inszenierung der Stadtbachspur © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Wasserspiel als Zitat des unterirdischen Baches © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Sitzringe um Bäume bei Nacht © 2011 Holtschneider & Peetz Fotoatelier2
Das Elsbethenareal und der Schrannenplatz bilden das Entrée bzw. den Abschluss in einer Abfolge von verschiedenartigen Plätzen in der Memminger Altstadt.
Vor diesem Hintergrund wird der Schrannenplatz als moderner und einzigartiger Stadtplatz konzipiert, dessen Nutzung nicht präfiguriert ist. Vielmehr lebt er in gastronomischer, gewerblicher und sozialer Weise von der Inanspruchnahme seiner Ränder. Dabei bildet der Stadtbach im Westen und im Südosten des Schrannenplatzes zusammen mit Bäumen und Sitzgelegenheiten eine stimmungsvolle Einheit. Die Überdeckelung des Baches auf dem Platz wird zugunsten der identitätsstiftenden „Stadtbachspur“ und als Reminiszenz an den ursprünglichen Standort des Schrannengebäudes teilweise geöffnet.
Im Elsbethenareal entsteht ein neuer Theaterhof, der im Zusammenhang mit der Theathererweiterung neu gestaltet wird. Die Inszenierung der alten Bestandsbäume bildet dabei den Gestaltungsschwerpunkt des Theaterhofes.
Juryurteil: Ausgangssituation als städtebaulicher Rahmen ist eine Folge von Straßen und unterschiedlich großen platzartigen Weitungen mit prägenden giebelständigen Bauwerken sowie der querende Stadtbach in Memmingen.
Der Schrannenplatz erhält seine Kohärenz in der Fläche durch zurückhaltendes Betonpflaster in ruhigen Formaten. Die Fahrbahn der tangierenden Straße ist als Pflasterband ausgebildet, das Orientierung bietet, aber den Raumzusammenhang nicht stört. Der Bach ist in den Seitenstraßen geöffnet. An der Einmündung zum Platz ist Raum für eine Rampe und schlichte Stufen, die Menschen ans Wasser heranführen.
Auf dem Platz wird der Bach selbst nur in einem kleinen Fenster aufgedeckt, das Element „Wasser“ aber emporgehoben und in Form von Fontänen von allen Seiten sichtbar gemacht. Die „Bachspur“, durch Öffnungen und Wasserspiele markiert, erscheint darüber hinaus veredelt durch engmaschige Metallgewebe. Bäume mit lichten Kronen werden überzeugend platziert und beleuchtet. Eine Familie unterschiedlich geformter Sitzmöbel aus gleichem Material erfüllt individuelle und kollektive Ansprüche. Im Elsbethenhof am Theater schaffen Bänke um die erhaltenen Bäume, niedrige Leuchten und ein feinkörniger Pflasterteppich eine sympathisch-wohnliche Atmosphäre.
Das zurückhaltende, fein abgestimmte landschaftsarchitektonische Konzept und die hohe Material- und Ausführungsqualität machen diese öffentlichen Räume zu jeder Jahres- und Tageszeit interessant. Bäume und Wasser, Möblierung und Licht bringen den Betrachter geradezu in Urlaubsstimmung. Schrannenplatz und Elsbethenareal sind ein beispielhafter Beitrag zur nachhaltigen Stabilisierung der Innenstadt als attraktiver Ort für Wohnen, Arbeiten und Kultur.
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Planungsbüros
club L94 Landschaftsarchitekten GmbH
Köln
Mitarbeiter
G. Klose, B. Wegener, B. Warnecke, D. Knaup
Projektzeitraum
2008
- 2010
Größe
ca. 5.000 m2
Bausumme
ca. 2.400.000 Euro
Auftraggeber
Stadt Memmingen
Adresse
Schrannenplatz
87700 Memmingen
Deutschland
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Auszeichungen & Preise
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2013
Würdigung
Projekttyp
Plätze, Promenaden, Fußgängerzonen