Hansestadt Stralsund Knieperwall Stadtmauervorbereiche südlicher Bereich und Uferstreifen 1. und 2. BA

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Die Wallanlagen Stralsunds wurden von Gartendirektor Jühlke nach Schleifung der Festungsanlagen im späten 19. Jahrhundert zu Gartenanlagen umgestaltet. Die städtebauliche Situation mit der Lage der Altstadt am Strelasund und umgeben von Stadtteichen ist einmalig.

Mangelhafte Pflege, störende Einbauten und Eingriffe nach 1950 bis 1980 führten zu einem sehr schlechten Zustand der Wallanlagen.

Im Jahr 2002 erfolgte die Aufnahme der historischen Altstädte Stralsunds und Wismars in die Welterbeliste der UNESCO.

Denkmalpflegerische Zielstellung der Wallanlagen Stralsunds mit nationaler Bedeutung war die weitestgehende Wiederherstellung und Erhaltung als Gartenanlage des späten 19. Jahrhunderts, mit Umgestaltungen für die Küterbastion aus den 20er Jahren. Heutige funktionale Erfordernisse wie die Einordnung von Stellplätzen, Wegeverbindungen, touristische Lenkung, Stadteingänge usw. mussten bei der Gestaltung der Freianlagen berücksichtigt werden.

Als Bestandteil der denkmalgeschützten Wallanlagen wurden der südliche Bereich der Stadtmauervorbereiche und der Uferstreifen am Knieperwall in drei Bauabschnitten instandgesetzt und neu gestaltet. Zum Bearbeitungsgebiet gehörten auch der Stadteingang am Beghinenhaus, der nördliche Teil der Tribseer Bastion, die Katharinen- und die Küterbastion mit Ausnahme des Spielplatzes, der Damm am Ententeich sowie ein Teilabschnitt des Küterdamms.

Die straßenbegleitende Lindenallee am Knieperwall bildet das Kernstück und Rückgrat der Anlage. Hier waren Nachpflanzungen zur Lückenschließung und Pflegemaßnahmen nötig.

Der Bastionscharakter der einzelnen Bastionen als erhaltener Grundriss einer bedeutenden Festungsanlage wurde wieder herausgearbeitet. Die Bastions- und Uferböschungen wurden in ihren als historisch anzusehenden Neigungen erhalten bzw. in Bereichen mit Störungen wiederhergestellt. Durch das Freistellen von Gehölzaufwuchs und durchgewachsenen Gehölzsämlingen und die Herstellung von Untersichten im Baumbestand sind die Bastionen und die Uferkante wieder erlebbar. Die Bepflanzung der Böschungen wurde in Teilbereichen mit Bodendeckern ergänzt.
Die historischen Uferlinien wurden durch die Uferbefestigung aus Holzpfählen klar definiert. Historische Wegeführungen auf den Bastionen wurden weitestgehend wieder hergestellt und Aufenthaltsbereiche wurden durch die Einordnung von Sitzplätzen geschaffen.

Sichtachsen und Sichtbeziehungen auf den Knieperteich sowie auf die Stadtmauer und Altstadt wurden wiederhergestellt.

Auf der Stadtmauerseite des Knieperwalls wurde eine durchgehende Wegeverbindung geschaffen und der straßenbegleitende Geh- und Radweg auf der Uferseite wurde neu gestaltet. Auf der Stadtmauerseite erfolgte die Einordnung von Stellplätzen in verträglichen Bereichen mit erheblicher Reduzierung der Stellplatzanzahl. Wartebereiche an Bushaltestellen und eine Busbucht zur kurzzeitigen Ein- und Ausstiegsmöglichkeit für Reisebusgruppen mussten berücksichtigt werden. Der Küterdamm wurde als Geh- und Radweg aus teilweise vorhandenem Mosaikpflaster hergestellt.

Der Platz zwischen Beghinenhaus, Theaterwerkstatt und Gerichtsgebäude als bedeutender Stadteingang mit Eingangsbereich zum Meeresmuseum wurde neu gestaltet. Kleine Granitplatten in Fischform als „Schwarmfische“ in der Kleinpflasterfläche leiten Besucher zum Museum. Beidseitig des Treppenaufgangs liegen Pflanzstreifen mit abgetreppten Beeten und einer Bepflanzung aus Stauden, Gräsern und Blumenzwiebeln. Zur Akzentuierung der Stadtmauer und der Gebäude am Aufgang zum Meeresmuseum wurden Bodenstrahler vorgesehen.

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Planungsbüros

Knoche & Pulkenat Landschaftsarchitekten und Ingenieure PartGmbB
Gielow

Mitarbeiter
Anita Simon

Auftraggeber
Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH,
Treuhänderischer Sanierungsträger der Hansestadt Stralsund, Fährstraße 22, 18439 Stralsund


Adresse
Knieperwall
18439 Stralsund
Deutschland

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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Gartendenkmalpflegerische Zielplanung, Parkpflegewerke
Sanierung von (historischen) Freianlagen