© Nikolai Benner
© Nikolai Benner
© Nikolai Benner
© Nikolai Benner
© Stefan Müller
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
© chora blau
Direkt am Alsterplatz und östlich des Rheinrings gelegen, befand sich bis ins Jahr 2015 hinein in der Braunschweiger Weststadt das Gebäude der alten Integrierten Gesamtschule (IGS), das Anfang der 1970er-Jahre fertiggestellt und eröffnet wurde. Mit dem Bau der neuen IGS, die mittlerweile den Namen Wilhelm-Bracke-Schule trägt, und dem damit verbundenen Umzug auf ein etwa 200 Meter weiter nördlich gelegenes Areal begannen die Rückbaumaßnahmen der Altsubstanz, die Anfang 2016 abgeschlossen wurden. Einhergehend mit diesen Abriss- und Entsorgungsarbeiten wird nördlich des Alsterplatzes ein etwa 2,15 Hektar großes Areal komplett neu hergerichtet, überplant und einer neuen Nutzung zugeführt. In den nächsten Jahren entsteht an diesem heterogenen, urbanen Standort, flankiert von vorhandenen Wohn-, Schul- und Sportbauten, ein neues Wohnquartier mit etwa 190 Wohneinheiten und 1.000 Quadratmetern Gewerbeflächen. Ein Mix aus Eigen- und Mietheimen, von denen ein Anteil sozial gefördert wird, in Kombination mit Arztpraxen, Gastronomie- und Finanzeinrichtungen soll eine nachhaltige Durchmischung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gewährleisten. Als Herzstück des Quartiers und als Teil der Stadterneuerung werden der Alsterplatz und der Grünzug im Störweg neugestaltet. Diese fungieren als Vermittler zwischen dem neuen und dem vorhandenen Quartier und sollen als lebendiger Stadtraum von den Bürgern und Anwohnern genutzt und bespielt werden.
WOHNQUARTIER
Von den öffentlichen Wegeflächen führen in Ost-West-Richtung verlaufende Gehwege in das Wohngebiet hinein, dessen Zentrum ein Quartiersplatz bildet. Dieser dient mit seinen Spiel- und Erholungsmöglichkeiten als Verweil- und Kommunikationsort für die Nachbarschaft. Zwei weitere Treffpunkte bilden der Spielhof, nördlich von C2, und der Wohnhof, nördlich von A2, die durch eine Promenade räumlich und visuell miteinander verbunden werden. Die weiteren Freiflächen sind durch Zaun- und Heckenelemente von den gebäudenahen Wohngärten getrennt, wodurch Schutz und Intimität für die Bewohner gewährleistet werden. Bäume unterschiedlicher Art und Größe verteilen sich frei auf Rasen- und Pflanzflächen und schaffen so ein wohltuendes Pendant zu den steinernen Wegeflächen und der dichten Bebauung des gesamten Stadtraums.
Die räumliche Gliederung durch Baukörper mit wechselnden Geschosshöhen in Verbindung mit einer gestaffelten Vegetationsstruktur aus Bäumen, halbhohen Hecken und bodendeckenden Pflanzfeldern verleiht dem neuen Wohnquartier einen wohltuend urbanen Charakter.
Der so entstandene Mix aus öffentlichen, gemeinschaftlichen und privat nutzbaren Freiflächen bietet ein abwechslungsreiches Angebot für Bewohner jeder Lebensphase.
ALSTERPLATZ
Die Neugestaltung des Alsterplatzes sieht eine feingliedrige steinerne Fläche vor, die sich an der nördlichen Neubaukante orientiert und analog zum Gestaltungsprinzip des Wohnbauquartiers durch eine texturale Bänderung gegliedert wird. Die befestigte Platzfläche wird durch wohltuende grüne Inseln durchzogen, in denen wertvolle Bestandsbäume eine gewachsene Grünkulisse bilden. Die geometrischen Rasenflächen werden mit Heckenbändern, die sich an die Platztextur anlehnen, sowie zum Platz hin orientierten Sitzgelegenheiten ergänzt, die zum Verweilen einladen. An der Ostseite verbinden sich die Grünflächen zu einem Korridor, der einen Auftakt zum Grünzug Störweg bildet und Verweil- und Spielangebote beherbergt. Die zentrale Platzfläche ist bewusst offen gehalten, um Raum für verschiedene Nutzungen wie Stadtteilfeste, saisonale Märkte, quartiersbezogene Veranstaltungen u. Ä. zu bieten.
Von Weitem sichtbar zieht als neue Platzmitte eine Lichtskulptur die Blicke auf sich und verleiht dem Stadtplatz im Zusammenspiel mit dem beigefarbenen Pflaster und den Sitzelementen einen besonders einladenden und anziehenden Charakter. Der warme Charme der Oberflächenmaterialien wird in dem Beleuchtungskonzept durch warmweiße Leuchtmittel unterstützt.
STÖRWEG
Der Störweg dient als Grünzug zum nördlich angrenzenden Westpark und vermittelt zwischen den Wohnquartieren. In der topografisch geprägten Grünanlage entstehen naturnahe Wiesenflächen, die von Baumhainen strukturiert werden. In das bewegte Gelände schieben sich bänderförmige Spiel- und Verweilorte mit einem abwechslungsreichen Spielangebot für unterschiedliche Altersgruppen. Die Spielbereiche, die von Heckenpflanzungen gegliedert werden, setzen sich durch wiederverwertetes Natursteinpflaster (Basalt) von den übrigen Parkwegen ab.
An zentraler Position zwischen den Spielbereichen lädt ein großzügig dimensioniertes Sitzelement zum Aufenthalt und zum Austausch mit anderen Besuchern ein.
Mehr lesen +
Planungsbüros
chora blau Landschaftsarchitektur
Hannover
Weitere Planungsbeteiligte
Ottinger Architekten BDA, Braunschweig
PPL Gesellschaft für Hochbau, Städtebau und Forschung mbH, Hamburg
CKRS Architektengesellschaft mbh, Berlin
Projektzeitraum
2015
- 2021
Größe
2,2 ha
Bausumme
4.400.000 €
Auftraggeber
Nibelungen-Wohnbau GmbH, Braunschweig
Projekttyp
Verkehrsanlagen
Plätze, Promenaden, Fußgängerzonen
Grünkonzepte für Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete
Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünungen
Spielplätze, u.a. an Kitas und Schulen
Parkanlagen und Grünflächen
Freianlagen für Gewerbe und öffentl. Einrichtungen