Renaturierung der Kyllmündung Gemeinsamer Ausgleich für verschiedene Infrastrukturprojekte

Maßnahmen

Ziel der Renaturierung war es, die Voraussetzungen für eine eigendynamische Weiterentwicklung des Gebietes zu schaffen. Dazu wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: • Anschluss der Altarme an Kyll und Mosel und die Herstellung ihrer Durchgängigkeit durch Mulden. • Schaffung von Flutrinnen und Mulden in unterschiedlicher Tiefe, z.T. bis unter den Grundwasserspiegel mit unterschiedlichen Breiten und Neigungen. Die Flächen wurden weder eingesät noch bepflanzt. • Schaffung vielfältiger Übergangsbereiche zwischen Gewässern und Land. Das mit Regelprofil ausgebaute Moselufer wurde in großen Teilen durch Abgrabungen mit flachen Ufern neu gestaltet. • Aufgabe der Landwirtschaft im gesamten Mündungsgebiet zur Entwicklung von Auwäldern vorrangig durch Sukzession. Etwa 20% der zur Auwaldentwicklung vorgesehenen Flächen wurden mit solchen Auwaldgehölzen bepflanzt, die derzeit im Gebiet fehlen. • Um eine zu schnelle Ausbreitung von Neophythen (insbes. Japanischer Staudenknöterich) zu unterbinden, wurden im Gebiet vorhandene Bestände ausgegraben und aus dem Gebiet gebracht. • Rückbau des landwirtschaftlichen Wegenetzes, um die Störung und Beunruhigung insbesondere durch Besucher mit freilaufenden Hunden zu reduzieren. Die Weiterentwicklung des Gebietes soll insbesondere durch Hochwasserereignisse geschehen, indem dann Massenverlagerungen (Abtrag, Auftrag) erfolgen und dadurch weitere Standortdifferenzierungen stattfinden. Differenzierte Ziele bezüglich der Entwicklung der Fauna und Flora wurden nicht definiert; es wird davon ausgegangen, dass mit der Ausdifferenzierung der Standorte auch wieder Pflanzen und Tiere einwandern. Unterhaltungs- oder Pflegearbeiten unterbleiben im Gebiet fast vollständig, lediglich eine kleine Extensivwiese am Gebietsrand erfährt eine Nutzung.

Wiederanschluss eines Altarmes an die Kyll - Durch den Wiederanschluss der Altarme an die Kyll soll eine regelmäßige und frühzeitige Durchströmung dieser bei Hochwasser erreicht werden, um so deren Verlandung deutlich zu verlangsamen und eine naturgemäße Entwicklung zu gewährleisten. © 2008 BGHplan

1 / 6

Gestaltung einer Flutrinne - Die Flutrinnen dienen zum einen der Verknüpfung der noch bestehenden Altarme und sollen die Durchströmung bei Hochwasser gewährleisten um eine dynamische Gewässerentwicklung einzuleiten und so die Voraussetzungen zu einer Erhöhung der auetypischen Vielfalt an Biotopstrukturen zu schaffen. Zum anderen wurde zur Entlastung der Kyll eine neue durchgängige Flutrinne geschaffen (siehe Foto). © 2008 BGHplan

2 / 6

Geschwungene Mulde mit unterschiedlich steilen Böschungen - In den Mulden sollen Flachwasserbereiche und amphibische Lebensräume entstehen, die ganzjährig Wasser führen und bei Hochwasser durchströmt werden. © 2008 BGHplan

3 / 6

Neophythenabtrag und Entstehung flacher Uferbereiche © 2008 BGHplan

4 / 6

Neugestaltung des Moselufers © 2009 BGHplan

5 / 6

Herstellung von Steilufer für die Uferschwalbe © 2008 BGHplan

6 / 6

Wiederanschluss eines Altarmes an die Kyll - Durch den Wiederanschluss der Altarme an die Kyll soll eine regelmäßige und frühzeitige Durchströmung dieser bei Hochwasser erreicht werden, um so deren Verlandung deutlich zu verlangsamen und eine naturgemäße Entwicklung zu gewährleisten. © 2008 BGHplan

Gestaltung einer Flutrinne - Die Flutrinnen dienen zum einen der Verknüpfung der noch bestehenden Altarme und sollen die Durchströmung bei Hochwasser gewährleisten um eine dynamische Gewässerentwicklung einzuleiten und so die Voraussetzungen zu einer Erhöhung der auetypischen Vielfalt an Biotopstrukturen zu schaffen. Zum anderen wurde zur Entlastung der Kyll eine neue durchgängige Flutrinne geschaffen (siehe Foto). © 2008 BGHplan

Geschwungene Mulde mit unterschiedlich steilen Böschungen - In den Mulden sollen Flachwasserbereiche und amphibische Lebensräume entstehen, die ganzjährig Wasser führen und bei Hochwasser durchströmt werden. © 2008 BGHplan

Neophythenabtrag und Entstehung flacher Uferbereiche © 2008 BGHplan

Neugestaltung des Moselufers © 2009 BGHplan

Herstellung von Steilufer für die Uferschwalbe © 2008 BGHplan

Beispiele ausgewählter Standorte

Wiese vor Baubeginn der Mulde © 2008 BGHplan

1 / 8

Wiese nach Fertigstellung der Mulde © 2008 BGHplan

2 / 8

Landwirtschaftliche Nutzfläche vor der Initialbepflanzung mit Auwald © 2008 BGHplan

3 / 8

Landwirtschaftliche Nutzfläche nach der Initialbepflanzung mit Auwald © 2009 BGHplan

4 / 8

 © 

5 / 8

 © 

6 / 8

Wiese vor Abgrabung der Neophythen © 2008 BGHplan

7 / 8

Wiese nach Abgrabung der Neophythen © 2009 BGHplan

8 / 8

Wiese vor Baubeginn der Mulde © 2008 BGHplan

Wiese nach Fertigstellung der Mulde © 2008 BGHplan

Landwirtschaftliche Nutzfläche vor der Initialbepflanzung mit Auwald © 2008 BGHplan

Landwirtschaftliche Nutzfläche nach der Initialbepflanzung mit Auwald © 2009 BGHplan

 © 

 © 

Wiese vor Abgrabung der Neophythen © 2008 BGHplan

Wiese nach Abgrabung der Neophythen © 2009 BGHplan

Umwelt-Baubegleitung

Etwa 15 ha sind bereits naturschutzwürdige Flächen und blieben unangetastet, etwa 20 ha wurden neu entwickelt. Um Schäden an den bestehenden Beständen zu vermeiden und eine optimale Umsetzung zu gewährleisten, wurde BGHplan mit der Umwelt-Baubegleitung beauftragt. Mit einem Maßnahmenplan zur Bauphase mit Ausweisung von Tabuflächen und Festlegung von Lager- und Zufahrtswegen wurden die Voraussetzungen zum schonenden Umgang mit dem sensiblen Umfeld geschaffen. Durch regelmäßige Begehung und Befliegung wurde der Baufortschritt dokumentiert und Umweltschäden vermieden. Insgesamt wurden ca. 45.000 cbm Bodenmassen aufgenommen und zur Ablagerungsstelle im Anschlussohr der B 52 jenseits der Mosel verbracht. Um die enge Ortsdurchfahrt von Ehrang von Baustellenverkehr zu entlasten, erfolgte der Transport per Schiff über die Mosel.

Schmale Zufahrt durch einen Gehölzstreifen - Mittels Absperrungen und Schotterungen sollten die Eingriffe in die bereits vorhandenen zu schützenden Bereiche auf ein Minimum reduziert werden. © 2008 BGHplan

1 / 3

Abtransport der Erdmassen mit dem Schiff © 2008 BGHplan

2 / 3

Information der Anwohner durch Exkursionen © 2009 BGHplan

3 / 3

Schmale Zufahrt durch einen Gehölzstreifen - Mittels Absperrungen und Schotterungen sollten die Eingriffe in die bereits vorhandenen zu schützenden Bereiche auf ein Minimum reduziert werden. © 2008 BGHplan

Abtransport der Erdmassen mit dem Schiff © 2008 BGHplan

Information der Anwohner durch Exkursionen © 2009 BGHplan

Hochwasser

Dem Hochwasser kommt bei der Renaturierung der Kyllmündung eine entscheidende Bedeutung zu. Es ist für die eigendynamische Entwicklung des Auenbereichs verantwortlich.

Erstes Hochwasser im Dezember 2008 - Die Flutrinne bei ihrer ersten Bewährungsprobe noch während der Bauphase. © 2008 BGHplan

1 / 7

Erstes Hochwasser im Dezember 2008 - Eine durch das Hochwassergeflutete Mulde. © 2008 BGHplan

2 / 7

Überschwemmung im Mündungsbereich Februar 2010 © 2010 Bernhard Heller BGHplan

3 / 7

Hochwasser Januar 2011 - Fast vollständig überfluteter Mündungsbereich der Kyll beim Hochwasser im Januar 2011. Blick von Westen nach Osten. © 2011 Weißhaar BGHplan

4 / 7

Hochwasser im Januar 2011 - Amphibische Landschaft bei der Kyllmündung mit Wasservögeln, von der Ehranger Brücke aus gesehen. © 2011 Reichert BGHplan

5 / 7

Hochwasser im Januar 2011 - Im Vordergrund ist ein überschwemmter Auenbereich zu erkennen. Im mittleren Bereich verläuft die Kyll und im Hintergrund der oberste neu geschaffene Seitenarm. Blick vom Radweg aus nach Norden. © 2011 Reichert BGHplan

6 / 7

 © 

7 / 7

Erstes Hochwasser im Dezember 2008 - Die Flutrinne bei ihrer ersten Bewährungsprobe noch während der Bauphase. © 2008 BGHplan

Erstes Hochwasser im Dezember 2008 - Eine durch das Hochwassergeflutete Mulde. © 2008 BGHplan

Überschwemmung im Mündungsbereich Februar 2010 © 2010 Bernhard Heller BGHplan

Hochwasser Januar 2011 - Fast vollständig überfluteter Mündungsbereich der Kyll beim Hochwasser im Januar 2011. Blick von Westen nach Osten. © 2011 Weißhaar BGHplan

Hochwasser im Januar 2011 - Amphibische Landschaft bei der Kyllmündung mit Wasservögeln, von der Ehranger Brücke aus gesehen. © 2011 Reichert BGHplan

Hochwasser im Januar 2011 - Im Vordergrund ist ein überschwemmter Auenbereich zu erkennen. Im mittleren Bereich verläuft die Kyll und im Hintergrund der oberste neu geschaffene Seitenarm. Blick vom Radweg aus nach Norden. © 2011 Reichert BGHplan

 © 

Impressionen

Renaturierte Aue im Sommer 2010 © 2010 Dirk Uebele Uebele Fotodesign

1 / 4

Renaturierte Aue im Sommer 2010 - Altarm © 2010 Dirk Uebele Uebele Fotodesign

2 / 4

Renaturierte Aue im Sommer 2009 © 2009 BGHplan

3 / 4

Renaturierte Aue im Sommer 2009 © 2009 BGHplan

4 / 4

Renaturierte Aue im Sommer 2010 © 2010 Dirk Uebele Uebele Fotodesign

Renaturierte Aue im Sommer 2010 - Altarm © 2010 Dirk Uebele Uebele Fotodesign

Renaturierte Aue im Sommer 2009 © 2009 BGHplan

Renaturierte Aue im Sommer 2009 © 2009 BGHplan

zur Übersicht zu den Zeitblenden
  1. Maßnahmen
  2. Beispiele ausgewählter Standorte
  3. Umwelt-Baubegleitung
  4. Hochwasser
  5. Impressionen