Mit dem Stadtentwicklungsplan STEP sollen aus ganzheitlicher Sicht der vertretbaren Flächenverbrauch im Stadtgebiet festgelegt und eine nachhaltige Entwicklung Leonbergs gewährleistet werden. Eine wesentliche Prämisse ist die Sicherung von Eigenart, Identität und natürlichen Ressourcen in Leonberg. Der ökologische Fachbeitrag liefert hierfür die Grundlage als Übersicht über die landschaftsökologischen Potentiale, Konflikte und Raumwiderstände im gesamten Stadtgebiet. Die daraus resultierenden Planungsgrundsätze und Leitlinien für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung unter landschaftlichen Gesichtspunkten wurden im STEP verankert.
Ableitung von Planungsgrundsätzen © 2003 Schmid|Treiber|Partner, Leonberg
Nach der Ausschöpfung des städtebaulichen Entwicklungspotentials im Siedlungsbereich nahm die Untersuchung potentieller Bauflächen im Landschaftraum eine zentrale Rolle im Stadtentwicklungsplan STEP ein. Hierfür lieferte der Ökologischen Fachbeitrag eine schutzgutbezogene Risikoanalyse, die potentielle Bauflächen auf ihre Eignung als Entwicklungsfläche prüfte und einstufte. Ein Rahmen von fünf Eignungskategorien von ‚Ökologische Tabufläche‘ bis zu ‚Fläche mit geringem ökologischen Risiko‘ stellt die Basis für eine Empfehlung zur Siedlungsentwicklung aus landschaftsökologischer Sicht dar.
Übersicht Baugebiete mit Bewertungsstufen © 2003 Schmid|Treiber|Partner, Leonberg
Der Stadtentwicklungsplan definiert die räumlichen Entwicklungsziele auf drei Betrachtungsebenen: IMAGE UND IDENTITÄT Übergeordnete Themen des STEP wurden im regionalen Kontext entwickelt. Dabei erarbeiteten die Bürger Stärken und Identitätsmerkmale von Leonberg aus der Außensicht „Lebendiges Leonberg–Tor zur Region“ als auch der Innensicht mit Themen wie „Stadtfindung“ oder „Eigenständigkeit der Teilorte“. RAUMSTRUKTUREN Netzelemente und Entwicklungsbänder markieren die wesentlichen Entwicklungsbereiche und integrieren diese räumlich in ein städtisches Gesamtkonzept. TEILKONZEPTE In die Raumstrukturen eingebunden sind kommunalpolitischen Handlungsstrategien und entwicklungsplanerische Leitziele: - Stadtstruktur und Siedlungsentwicklung - Soziale Infrastruktur, Nahversorgung und Einzelhandel - Landschaft, Freiraum und Naherholung - Kultur, Sport und Freizeit Dabei werden Ziele, Entwicklungsimpulse und Strategien für die Innenentwicklung, die Arrondierung (Außenentwicklung) und die angestrebte Vernetzung benannt und verortet. Für alle Handlungsfelder wurde jeweils ein Leitprojekt vereinbart, das als Schlüsselprojekt die Ergebnisse des Stadtentwicklungsprozesses weiter ausformulieren soll.
Gesamtkonzept - Strategien und Impulse © 2003 Wick + Partner, Stuttgart
30 moderierte Veranstaltungen bildeten den über ein Jahr dauernden Bürgerbeteiligungsprozess mit folgenden Bausteinen: HAUSHALTSBEFRAGUNG vorgeschaltete Befragung zu den Themen und Aufgabenstellungen des STEP über das lokale Amtsblatt DREIPHASIGER BÜRGERDIALOG MIT BÜRGERKONFERENZEN UND BÜRGERARBEITSKREISEN - statistisches Auswahlverfahren bestimmt 125 Bürger für die aktive Mitarbeit - Jede Phase beinhaltete zwei Sitzungen in fünf thematischen Arbeitskreisen, ergänzt durch vier Stadtspaziergänge ZWEISTUFIGE SCHRIFTLICHE BETEILIGUNG örtliche Gruppierungen und Vereine PLANERWERKSTATT Beteiligung durch Los ausgewählter örtlicher Fachplaner (Stadtplaner, Architekten und fachverwandte Berufsgruppen) ÖFFENTLICHE INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN umfassende Bürgerinformationen zu den jeweiligen Ergebnisständen STEUERUNGSGRUPPE Bindeglied zwischen den beteiligten Bürgern, dem politischen Gremien und den Fachplanern, das den fachlichen Informationsaustausch sichert und als empfehlendes Organ die Ergebnisse für den Gemeinderat vorbereitet POLITISCHES GREMIUM - Definition der Fragestellungen und Themenfelder des STEP im Vorfeld aus Sicht der kommunalen Vertreter - „Sonderinformation“ des Gemeinderats im Rahmen von 3 Strategietagungen außerhalb des üblichen Sitzungsturnus - Abschließender Beschluss der Ergebnisse des STEP, die vom Gemeinderat mit breiter Mehrheit mitgetragen werden konnten
Akteure im STEP © 2003 Wick + Partner, Stuttgart
Die Bürgerbeteiligung im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung STEP 2020 hatte neben dem Einbinden des bürgerschaftlichen Engagements und der fachlichen Information zum Ziel, durch aktive Mitgestaltung zur Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt sowie zur Akzeptanz der sich daraus ableitenden Planungen und künftigen Entwicklung der Stadt beizutragen. Im Rahmen eines komplexen Stadtentwicklungsprozesses können innerhalb der Bürgerbeteiligung jedoch nur Teilaspekte beleuchtet werden. Eine Bürgerbeteiligung kann somit die fachliche Planung ergänzen, aber nicht ersetzen. Parallel zur intensiven Beteiligung in Form des dreiphasigen Bürgerdialogs (Bürgerkonferenzen und -arbeitskreise), der zweiteiligen Beteiligung der Leonberger Gruppierungen und Vereine, der Planerwerkstatt sowie intensiver öffentlicher Bürgerinformationen wurden somit die städtebauliche und landschaftsökologische Fachplanung in Form des Stadtentwicklungsplanes erarbeitet. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses haben sowohl über den “Filter” der Fachplanung als auch in Abwägung durch die politischen Gremien der Stadt Leonberg in das Integrierte Gesamtkonzept Eingang gefunden. Dabei wurden die Zwischenergebnisse aus den einzelnen Beteiligungsphasen und -formen ausführlich durch die Moderation vorgestellt, im Rahmen der politischen Gremien sowie von Steuerungsgruppensitzungen erörtert und abschließend durch den Gemeinderat beschlossen.
Methodik Planungsprozess © 2003 Wick + Partner, Stuttgart
Eindrücke vom Planungsprozess und der Bürgerbeteiligung, wie Arbeitskreissitzungen, Stadtspaziergänge, Bürgerkonferenzen und Steuerungsgruppensitzung.
Steuerungsgruppensitzung © 2003 Wick + Partner, Stuttgart
Stadtspaziergänge © 2003 Wick + Partner, Stuttgart
Bürgerkonferenzen © 2003 Wick + Partner, Stuttgart
Arbeitskreissitzungen © 2003 Wick + Partner, Stuttgart