Zur Vorbereitung der Ideen- und Planungswerkstätten, wird eine Bestandsaufnahme der in der Region vorhandenen Potenziale, Aktivitäten und Einrichtungen durchgeführt. Dazu werden erste Vorschläge und Visualisierungen erarbeitet, die dem Einstieg in die inhaltliche Diskussion dienen. Die Diskussion der ersten Werkstattrunde wird durch folgende Leitfragen strukturiert: - Was macht für Sie die Region Rheinhessen aus? - Was ist das Regionaltypische, Besondere für Sie? - Welche Themen, Orte und/ oder Symbole möchten Sie im Regionalpark Rheinhessen wieder finden? - Haben Sie konkrete Projektideen für den Regionalpark Rheinhessen in ihrer Region? In kleinen Gruppen werden an Tischen, die mit Plangrundlagen und Zeichenmaterial ausgestattet waren, zahlreiche kreative Ideen und Vorschläge entwickelt. In drei Runden á 30 Minuten wird diskutiert, gemalt, erklärt, erzählt – begleitet von den Landschaftsarchitekten und Planern. Im Anschluss an die Vorstellungsrunde werden die Teilnehmer gebeten, mit Hilfe von Klebepunkten die ihrer Ansicht nach wichtigsten Themen und Ideen zu markieren. An den Diskussionen in den ersten vier Planungswerkstätten haben sich über 100 Bürger und Fachleute beteiligt. Dabei kommen ca. 400 Projektideen sowie Routenvorschläge zusammen. Die gesammelten Ideen bilden einen Pool, auf den jederzeit und in jeder Planungs- bzw. Umsetzungsphase für den Regionalpark zurückgegriffen werden kann.
Regionalpark_Auftakt © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
1. Werkstattverfahren - World Cafe © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
1. Werkstattverfahren - World Cafe © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Verteilen der Wertungspunkte in der Ideensammlung © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Projektideen aus der 1. Planungswerkstatt in Nieder-Olm © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Werkstattergebnis: Routenvorschlag mit Ideen für Impulsprojekte © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Die Anregungen, denen größere Realisierungschancen eingeräumt werden, bilden das Grundgerüst für den zukünftigen Regionalpark. Dieses Gerüst aus Routen- und Projektvorschlägen dient in der zweiten Werkstattphase als Diskussionsgrundlage und setzt sich aus dem Vorschlag für ein regionales Routennetz sowie zwei großen Themenblöcken zusammen. Die Planungswerkstätten der zweiten Phase werden in Anlehnung an die Open-Space- Methode durchgeführt. Nach Präsentation der in der ersten Runde entwickelten Planungskonzeption wird die Arbeit in thematischen Gruppen fortgesetzt. Die Leitfragen zu den Diskussionsthemen lauten diesmal: − Sagen Sie uns Ihre Meinung zu den vorgeschlagenen Routen und Impulsprojekten. − Haben Sie für die Umsetzung der Routen und Projekte Hinweise zur Flächenverfügbarkeit, zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie zu potenziellen Maßnahmenträgern? − Fehlen wichtige Maßnahmen bzw. Routen? Nach der Vorstellung der erarbeiteten Ergebnisse im Plenum formulieren die Planer anschließend ihre Schlussfolgerungen aus der Diskussion. Als Fazit der Werkstatt-Phase können sie festhalten, dass das Routenkonzept, das sich abzeichnende Maßnahmenkonzept und eine Reihe möglicher Impulsprojekte einvernehmliche Zustimmung bei allen Werkstattteilnehmern finden.
Themenvorschläge zur Ideenfindung © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Moderation innerhalb der Werkstatt © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Werkstattverfahren 2 © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Diskussionen im Werkstattverfahren © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Einen wichtigen Baustein der Regionalparkentwicklung bilden die im Masterplan ausgewiesenen Entwicklungsschwerpunkte mit den darin integrierten Projekten. Aufbauend und korrespondierend mit dem Netz der Regionalparkrouten werden in zehn räumlichen Entwicklungsschwerpunkten zahlreiche Impulsprojekte und Maßnahmen dargestellt. Beispielhaft sollen einige Karten zu Entwicklungsschwerpunkten dargestellt werden. Die Auswahl der Entwicklungsschwerpunkte erfolgte anhand folgender Kriterien: − Benennung und Gewichtung durch Teilnehmer in den Planungswerkstätten − vorhandene kommunale Teilkonzepte − kurzfristige Umsetzbarkeit und Umsetzungsbereitschaft − mögliche Synergien und Kooperationen − Entwicklungsperspektiven aus laufenden Planungsverfahren − Nutzungskonflikte / Entwicklungsmöglichkeiten und Ansätze zur Konfliktlösung − räumlicher Zusammenhang
Karte Entwicklungsschwerpunkte © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Entwicklungsschwerpunkt Rochusberg Bingen © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Entwicklungsschwerpunkt Selztal © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Entwicklungsschwerpunkt Holzamer Literaturweg © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Entwicklungsschwerpunkte Rheinterrasse Nackenheim / Bretzenheimer Ebene © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Entwicklungsschwerpunkte Erich-Koch-Höhenweg / Burgweg Bodenheim © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Das Routenkonzept Die Hauptrouten markieren die zentralen überörtlichen Erschließungs- und Entwicklungsachsen des Regionalparks und verbinden ihn mit den Nachbarregionen. Als Tal- und Höhenrouten folgen sie den im Regionalen Raumordnungsplan ausgewiesenen regionalen Grünzügen und Grünzäsuren und leisten so einen Beitrag zu deren Sicherung als zusammenhängende Lebens- und Landschaftsräume. Die Hauptrouten erschließen die stark frequentierten Erholungsräume im nördlichen Rheinhessen. Ringverbindungen ergänzen diese und verbinden diese zu geschlossenen Ringrouten. Die Höhenrouten führen entlang der Hangkante des Rheinhessischen Plateaus, an ausgedehnten Weinbergsflächen und Waldrelikten vorbei. Die Höhenwege bieten spektakuläre Ausblicke in die Ebenen von Rhein und Nahe und verbinden nicht selten wertvolle Landschafstypen wie Trocken- und Halbtrockenrasen. Für die Regionalparkrouten entwickelten wir einen Katalog an Gestaltungselementen, die als wiederkehrende Ausstattungsbeispiele die Routen in die Landschaft einbinden.
Routenvorschlag aus einem Werkstattverfahren © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Das Routenkonzept Regionalpark Rheinhessen mit Haupt- und Ergänzungsrouten © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Gestaltungselement Schattenbaum © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Gestaltungselement Landschaftsrahmen © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Gestaltungselement 'Grünes Wegband' © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Im Anschluss an die Vorstellung des Masterplanentwurfs 21.01.2009 im Mainzer Landtag wurde die Mainz-Binger-Erklärung verabschiedet. Der Entwurf wurde in einem breiten Konsens von den politischen Gremien der beteiligten Städte und Landkreise getragen. Diese übernehmen auch die Aufgabe, einen Beauftragten für die ganzheitliche Entwicklung des Regionalparks zu bestellen. Als Grundlage soll eine Regionalparkcharta mit konkreten Vereinbarungen erarbeitet werden.
Abschlussveranstaltung im Landtag von Rheinland-Pfalz, Mainz © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Abschlussveranstaltung auf dem Rochusberg in Bingen © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Unterzeichnung der Mainz-Binger-Erklärung © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten