Herausragendes Element an der Regionalparkroute von Lörzweiler nach Nierstein ist der Königsstuhl. Der alte Flurname „Auf dem Königsstuhl“ gilt als Hinweis dafür, dass am 8. September 1024 der Salier Konrad II in der Gemarkung Lörzweiler zum deutschen König gewählt wurde. Heute ist der Königsstuhl unter anderem Schauplatz des Lörzweiler Weinfestes. In der Landschaft erinnert jedoch nur eine Texttafel an einem Findling an die historische Bedeutung. Über ein Impulsprojekt soll der Königsstuhl eine gestalterische Aufwertung erfahren, die seiner Bedeutung als historischer Ereignisstätte aber auch der heutigen Nutzung als Rast und Festplatz und Aussichtspunkt gerecht wird. Mit seiner historischen Bedeutung kann dieser Ort bei entsprechender Ausgestaltung auch eine Funktion als Freilandklassenzimmer für Schulen bekommen, damit hier Geschichtsunterricht lebendig vermittelt werden kann.
Bestand © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Planung © BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten
Das Zöllerkreuz wurde von einem Laubenheimer Bürger als Mahnmal für den Frieden gestiftet. Durch Verbuschung, mangelnde Pflege und Zugänglichkeit hat der Ort derzeit eine geringe Aufenthaltsqualität und Anziehungskraft. Es ist geplant, das Zöllerkreuz durch Schaffung von Sichtachsen wieder in den Blickpunkt zu rücken und somit einen attraktiven Aufenthaltsort entlang des Erich Koch Höhenwegs durch Anlage eines Platzes mit Sitzmöglichkeiten und Bepflanzungen zu schaffen.
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Als besondere Attraktion an der Route soll auf der „Napoleonshöhe“ in der Gemarkung Sprendlingen ein optischer Telegraf aus napoleonischer Zeit als Neuinterpretation an historischem Standort entstehen. Optische Telegrafen wurden als Fernmeldesystem 1792 vom französischen Ingenieur Claude Chappe entwickelt. Die Telegrafen bestanden aus einem hohen Turm auf dem drehbare Zeigerbalken befestigt wurden. So konnten Botschaften mittels codierter optischer Zeichen von Turm zu Turm über lange Strecken übertragen werden. Im Jahr 1813 ließ Napoleon eine Telegraphenlinie aus 22 Stationen zwischen Mainz und Metz errichten. In Rheinhessen liegen 4 Standorte dieser alten Telegrafenlinie. Als Impulsprojekt ausgewählt wurde der historische Standort auf dem Hochpunkt bei Sprendlingen mit einer bemerkenswerten Fernsicht. Vorgeschlagen ist der Bau eines Turmes, der sowohl als Aussichtspunkt dient, als auch historische Hintergründe und Funktionsweise der napoleonischen Telegrafenlinie dokumentiert.
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An der ehemaligen Elftausend-Mägde-Mühle, am Rand des Naturschutzgebiets „Im Mayen“, wird ein Vogelbeobachtungspunkt als Impulsprojekt vorgeschlagen. Der Vorschlag ist Teil des projektierten Freilandklassenzimmers, das vor der Kulisse des wiederhergestellten Tors der Mühle entstehen soll. Hier können Themen der Orts- und Regionalgeschichte, wie auch naturkundliche Themen (Gewässerrenaturierung, Feuchtlebensräume) vermittelt werden.
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Der Rochusberg ist ein bekannter und Jahrhunderte alter Wallfahrtsort und Stätte der jährlichen Bittprozession seit der Pestepidemie 1666. Zur Aufwertung der Aufenthaltsqualität und des Freiraumes ist es erforderlich, die vorhandenen Nutzungen neu zu ordnen und zu entzerren. Neben der Aufwertung des Umfeldes der Rochuskapelle sind u.a. die Schaffung eines Aussichtspunktes mit Rheinblick am Kempter Eck und die Errichtung einer Landschaftsschaukel vorgesehen.
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