Kloster Seeon Masterplanung

Bestandsfoto © 2014 Prof. Jörg Stötzer

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Übersichtsplan © 2014 Prof. Jörg Stötzer

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Lageplan Innenhof des Klosters © 2014 Prof. Jörg Stötzer

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Übersichtsplan © 2014 Prof. Jörg Stötzer

Übersichtsplan © 2014 Prof. Jörg Stötzer

Lageplan Innenhof des Klosters © 2014 Prof. Jörg Stötzer

Die Benediktinerabtei, gegründet 994 n. Chr., erlebte in ihrem 800-jährigem Bestehen Höhen und Tiefen in den einzelnen Epochen. Aber sie blieb immer ein kulturell-geistiger Ort im Chiemgau von hoher Bedeutung und ist bis heute das besterhaltene Inselkloster im Voralpenraum.

Historie
Nach dem großen Brand 1561 entwickelte sich das Kloster unter den Äbten Dullinger und Kolb zu hoher Blüte. Gerade das 17. Jahrhundert verzeichnete einen enormen baulichen Wandlungsprozess. Die ältesten historischen Pläne von 1636 dokumentieren diese Entwicklung.

Für den Charakter des Freiraums zeichnen sich auf diesen Plänen drei bewirtschaftete Freiflaächen aus, die natürlich nach außen hart abgegrenzt waren. Ansonsten war die Insel – bestimmt bis zur Säkularisation – baumlos. Für die Neuformulierung des heutigen Freiraumes erhob sich die Frage, wie viel von dem Baumbestand ist zu erhalten, damit das Kloster in seiner Fernwirkung noch als bauliches Juwel in einem See ablesbar bleibt.

Die zweite Hälfte des 18. Jahrhundert als Übergang vom Barock zur Romantik hat die Gärten völlig verändert. Vermutlich blieben die Klostergärten blieben bis 1803 in ihrer ursprünglichen Form erhalten.

Der Veränderungsprozess des gestalteten Freiraums – auch im Kloster Seeon – vollzog sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit dem Abbruch der Brücke und die Erstellung eines breiten Erddammes entstand eine neuen Situation: von der Insel zur Halbinsel. Und die Gehölzsaaten, die anflogen, wuchsen und das alte Bild verschwand.
In diesem Zusammenhang möchte ich Goethe zitieren:
„Das Romantische einer Gegend
ist ein stilles Gefühl des Erhabenen
unter der Form der Vergangenheit
oder, was gleich lautet, der Einsamkeit, Abwesenheit und Abgeschiedenheit."
Aber gleich darauf meinte er auch:
„Klassisch ist das Gesunde,
Romantik das Kranke“.
„Wurde der Renaissance-Garten ein Stück entfremdeter Natur genannt, so scheint der romantische Garten ein Stück sentimentalistisch übersteigerter und dadurch schließlich unechter Natur“.
Die Frage ist, ob dies im Sinne der Klosteridee war.

Skizzenhafte Annaäherung
Mit gedanklichen Skizzen haben wir versucht, den Prozess der unterschiedlichen Epochen mit seinen überlagerten Schichtungen zu deuten, um eine Antwort zu finden für die Neudefinition des Freiraumes auf Grundlage der alten Überlieferungen und den neuen Ansprüchen eines Kultur- und Bildungszentrums auf einer Klosterinsel.
Die Denkmalbehörde wünscht eine Freiraumentwicklung als romantischer Garten.
Für die Gestaltung bedeutet dies einen Spagat zwischen klösterlicher Strenge und die freie landschaftlich-malerische Komposition.

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Planungsbüros

Prof. Jörg Stötzer
Hechingen

Projektzeitraum
2014 - 2014

Auftraggeber
Baureferat Oberbayern

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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Tourismusentwicklung und Erholungsplanung