München Baugebiet Freiham Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb 1. Preisgruppe Überarbeitung, Empfehlung des Preisgerichts die Arbeit Petzold/ Hansjakob für die weitere Planung zu Grunde zu legen

Das Gebiet Freiham am westlichen Stadtrand von München ist eines der letzten großen zusammenhängenden Grünflächen im Stadtgebiet die für eine neue städtebauliche Entwicklung zur Verfügung stehen. Ein ökologisch wertvolles Gelände mit dem Naturschutzgebiet Aubinger Lohe, Feuchtgebiet Moosschweige und dem Landgut Freiham. Es sollte dort in erster Linie dringend benötigter Wohnraum und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Das landschaftliche Konzept unserer Planung geht weit über den engeren Wettbewerbsbereich in die freie Landschaft hinaus und sieht vor, dass die Autobahn mit landschaftlichen Mitteln überspielt wird. Freie Waldstücke, eine breite Ökobrücke unterbrechen die Autobahn. Mit der Bebauung wird ein klar sichtbarer Stadtraum, eine Stadtgrenze gebildet:
Das Gut Freiham, ein denkmalgeschütztes Ensemble, soll den Landschaftsraum prägen.
Die alten Wegeführungen zum Gut Freiham werden wieder aufgenommen.

Von einem zentral gelegenen Grünraum gehen strahlenförmig angeordnete Grünzüge in den Landschaftsraum im Westen. In diesem öffentlichen Freiraum sind Spazierwege, Spiel- und Sitzplätze.

Dadurch entsteht für das gesamte Baugebiet eine Freiraumgliederung, die den einzelnen Bauabschnitten eine orientierungswirksame und maßstäbliche Eigenständigkeit verleiht. Vom Gewerbegebiet über den zentralen Platz an der S-Bahnhaltestelle Freiham über den mittig gelegenen Grünraum bis zu den Nebenzentren an der S-Bahnhaltestelle Aubing entsteht eine durchgehende, städtebaulich gestaltete Achse.
Die soziale Infrastruktur sowie Läden, Büros, Gastronomie und so weiter sind in der Hauptachse konzentriert und fußläufig erreichbar. Diese Achse vermittelt den Bewohnern urbane Qualitäten und erfüllt viele Funktionen.
Das große Baugebiet erhält dadurch eine räumlich und maßstäblich sichtbare Orientierung.
Ohne diese Gliederung durch Erschließungsstraßen und durch die zusammenhängenden städtisch gestalteten Freiräume mit Alleen würde das große Baugebiet ein Siedlungsbrei.

Leider wurde diese großzügige Gliederung in der weiteren Planung wieder aufgegeben.

Veröffentlichungen

Wettbewerbe aktuell 07/1984
Garten und Landschaft 10/1984