Naturnahe Umgestaltung der Körsch in Denkendorf

Der technische Ausbau der Körsch, der nach dem zweiten Weltkrieg aus Hochwasserschutzgründen durchgeführt wurde, erfüllte nicht die ökologischen Funktionen, die ein Gewässer erfüllen sollte und die Europäische Wasserrahmenrichtlinie vorgibt. Die nicht nachhaltigen technischen Ufersicherungen waren in Auflösung begriffen, Erosion nagte an den Ufern, für Gewässerlebewesen notwendige Strukturen waren nicht oder mangelhaft vorhanden, der bachbegleitende Weg rutschte an vielen Stellen ab, war nicht mehr verkehrssicher: es gab Handlungsbedarf. Mehr Naturnähe am Gewässer war das Ziel.

Hochwasserschutz ist jedoch heute mehr denn je ein Thema und steht bei den Bachanliegern an erster Stelle. Durch die Mitgliedschaft im Zweckverband Hochwasserschutz Körsch und das von diesem erarbeitete Konzept mit zahlreichen Maßnahmen an der Körsch hat die Gemeinde jedoch auch die Möglichkeit die beiden Themen Hochwasserschutz und ökologische Gewässerentwicklung zu verbinden. Doch, wie so oft, fehlte es an Platz für eine solche naturnahe Umgestaltung mitten im Dorf. Doch die Gemeinde war bereit eine große Lösung zu denken: die angrenzende Straße umzugestalten und zu verschmälern, die Fußwegesituation neu zu ordnen und der Straße zuzuordnen, angrenzende Privatgrundstücke in die Planung einzubeziehen und die Anlieger zu überzeugen, dass ein Teil ihres Gartens Bach wird. Mit viel Überzeugungsarbeit, Ausdauer und der Unterstützung des Landes Baden-Württemberg bei der finanziellen Umsetzung hat die Gemeinde Denkendorf es geschafft, der Körsch und der angrenzenden Heinrich-Werner-Straße ein neues Gesicht zu geben. Das Zurück zur Natur ist ein Plus für den Hochwasserschutz und die Ökologie. Es konnten wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und Möglichkeiten für die Bürger geschaffen werden diese zu erleben.