Nullenergiehaus mit Vorplatz und Gräser-/ Staudenpflanzung © 2014 Andreas Meichsner BBR
Blick auf Vorplatz in nördliche Richtung mit Privatstraße, Baumreihe + Fahrradständern © 2014 Andreas Meichsner BBR
Vorplatz mit Sitzgruppen und dem Kunstwerk von Prof. Norbert Radermacher © 2013 LA.BAR
Weg durch den begrünten Vorplatz in Richtung Versuchsbecken mit Kunstwerk von Prof. Radermacher © 2013 LA.BAR
Westseite des Nullenergiehauses: Weg vom Alt- zum Neubau mit Orientierungsband © 2013 LA.BAR
Abschluss Vorplatz und Blick in die Landschaft (Naturhecken) © 2014 Andreas Meichsner BBR
Eingangsbereich Nullenergiehaus mit Aufenthaltsbereichen und Versickerungsmulde © 2014 Andreas Meichsner BBR
Blick auf Gesamtprojekt mit Vorplatz, Wiesenmeer, begrüntem Dach und Photovoltaik © 2014 Andreas Meichsner BBR
Blick vom Neubaudach auf begrünte Pergolen mit Behinderten- und Fahrradstellplätzen © 2013 LA.BAR
Kombination Extensive Dachbegrünung und Photovoltaik © 2014 Andreas Meichsner BBR
Das Umweltbundesamt in Berlin-Marienfelde wurde durch einen Neubau als Nullenenergiehaus in Holzbauweise ergänzt. Ziel der Planung der Außenanlagen war es, den Neubau mittels identitätsstiftender Freianlagen in die als „Campus“ verstandene Gesamtliegenschaft einzubinden, sowie die Aufenthaltsqualität der Nutzer zu erhöhen. Durch gezielte Maßnahmen in den Flächen zu den Bestandsgebäuden und zur Zufahrt sollte die städtebauliche Prägnanz der Liegenschaft verbessert und die Orientierung erleichtert werden. Gleichzeitig wurde die naturräumliche Situation im Sinne des nachhaltigen Gebäudekonzeptes „UBA 2019“ verbessert werden und dabei die unvermeidlichen Eingriffe in Natur- und Landschaft ausgeglichen.
Die Freianlagen gliedern sich in einen begrünten Vorplatz in direktem Bezug zu den Versuchsbecken, eine überdachte Freifläche direkt am Haus, sowie naturnahe Grünflächen im weiteren Umfeld des Neubaus. Der Neubau erhielt eine extensive Dachbegrünung, die mit Photovoltaikelementen kombiniert wurde. Mehrere mit Dach- und Fassadenbegrünung begrünte Pergolen schaffen überdachte Räume für Fahrräder, Behindertenstellplätze, Dienstfahrzeuge sowie für einen Müllplatz.
Der Entwurf der Freianlagen fußte auf dem städtebaulichen Konzept der Orientierung des Neubaus in Richtung der vorhandenen, etwas höher gelegenen Versuchsbecken. Diese Versuchsbecken wurden als „Wassergärten“ verstanden, dem zwei neue "Pflanzbecken" im Bereich eines kleinen Vorplatzes vorgelagert sind. Diese „Pflanzbecken“ werden durch einen Streifen aus Betonsteinplatten eingefasst.
Im Bereich des Vordaches sind Sitzgruppen bzw. Sitzelemente vorgesehen. Von hier aus werden über einen Verbindungsweg mit mittiger Treppe die Versuchsbecken erreicht. Beidseits der Treppe sind Rasenstufen mit punktuellen Sitzmöglichkeiten angeordnet, die zusammen mit den erwähnten Sitzelementen unter dem Vordach Sitzgruppen zum wissenschaftlichen Austausch im Freien ergeben.
Im direkten Anschluss der Versuchsbecken ist ein vorhandener Rohrkanal mit einer flachen extensiven Dachbegrünung begrünt, der südöstliche Teil wird mit Erdanschluss mit Magerrasen begrünt. Der Vorplatz ist um die „Pflanzbecken“ als wassergebundene Decke gestaltet, im Bereich Eingang und als Übergang zum Neuen Laborgebäude als Platzfläche mit Betonwerksteinplatten.
Das Gebäude erhält eine extensive Dachbegrünung aus verschiedenem Sedumarten. Die Unterkonstruktion der Solaranlage ist in die Drainageschicht der Dachbegrünung eingebunden. Das durch die Dachbegrünung vorgereinigte und reduzierte Dachwasser wird zur Hälfte in 2 Sickermulden im Vorplatz geleitet.
Die das Gebäude direkt umgebenden Freiflächen wurden aus ökologischen Gründen als artenreiche Trockenrasenbereiche ausgebildet. An der Grundstücksgrenze wurde der vorhandene naturnahe Heckensaum ergänzt. Baumpflanzungen werten die Flächen entlang des Erschließungsweges bzw. im Bereich Vorplatz auf.
Die Behindertenstellplätze des Neubaus befinden sich direkt gegenüber dem Vorplatz im Bereich der gegenwärtigen Fahrradpergola. Die neuen überdachten Fahrradstellplätze befinden sich am südlichen Rand der Feuerwehraufstellfläche des neuen Laborgebäudes. Offene Fahrradstellplätze finden sich auf dem Vorplatz in einer Schotterrasenfläche.
Überdachte Stellplätze für die Dienstfahrzeuge des UBA finden sich im nördlichen Bereich des Werkhofes auf gegenwärtigen offenen Stellplätzen. Daneben ist der Müllstandort angeordnet.
Das Projekt nahm Teil an der Erprobungsphase des "Bewertungssystems Nachhaltig geplante Außenanlagen auf Bundesliegenschaften" und erhielt hierbei eine Bewertung in „Silber“ (Bewertung: Jennifer Zelt, TU Berlin).
Veröffentlichung: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Jahrbuch Bau und Raum 2010/2011, Böttcher, O., Fudickar, K., Kerz, N.: Nullenergiehaus für das Umweltbundesamt, S. 188 – 195, Berlin 2012
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Planungsbüros
LA.BAR Landschaftsarchitekten bdla
Berlin
Mitarbeiter
Eike Richter, Juliane Henke, Katrin Jacob, Heidrun Fehr, Ingo Dollek, Martina Faller
Weitere Planungsbeteiligte
Architekten: Braun, Kerbel, Löffler, Architekten + Ingenieure, Berlin
Haustechnik: Ingenieurbüro Schimmel, Berlin
Bauausführende Firmen: Fa. Fairplants System, Pritzwalk (Dachbegrünung); Fa. Reinhold Fehmer, Falkensee (Landschaftsbau); Fa. Metallschmiede RT, Wittstock (Metallbau)
Projektzeitraum
2009
- 2013
Größe
3.250 qm
Bausumme
350.000 EUR
Auftraggeber
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin
Adresse
Schichauweg 58
12307 Berlin
Deutschland
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Auszeichungen & Preise
Klimaschutzpartner 2010 der IHK Berlin
Projekttyp
Freianlagen für Gewerbe und öffentl. Einrichtungen
Plätze, Promenaden, Fußgängerzonen
Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünungen