Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ludwigsburg SEK © faktorgruen
Thermisches Empfinden der StadtbewohnerInnen © faktorgruen
Bestandsaufnahme und Bedarfsermittlung © faktorgruen
Leitbild zukünftige Freiraumentwicklung Ludwigsburg © faktorgruen
Verbundsystem - grüne Vernetzung © faktorgruen
Neuschaffung und Qualifizierung von Parkanlagen © faktorgruen
Grüne Vernetzung - Grüne Boulevards © faktorgruen
Grüne Vernetzung - Vervollständigung des teilweise vorhandenen Grünen Rings © faktorgruen
ausgewählte Stadttypologien Ludwigsburg © faktorgruen
Maßnahmenbaukasten für ausgewählte Stadtstrukturtypen © faktorgruen
Quartiersbezogene Maßnahmenschwerpunkte © faktorgruen
Zeilenbebauung mit Maßnahmenschwerpunkten © faktorgruen
Freiflächenentwicklungskonzept Ludwigsburg © faktorgruen
In Zeiten des Klimawandels ist es für Städte unabdingbar, sich mit Anpassungsstrategien auseinanderzusetzen, die unter anderem bei Hitzewellen und Starkregenereignissen greifen. Eine wirksame und vergleichsweise günstige Strategie ist, das vorhandene urbane Grün qualifiziert weiterzuentwickeln. Vor diesem Hintergrund hat faktorgruen für die Stadt Ludwigsburg (Region Stuttgart) zwei Konzepte erarbeitet: Das Freiflächenentwicklungskonzept FEK und das Klimaanpassungskonzept Klik. Beide Konzepte bauen aufeinander auf und sind in den Gesamtprozess der integrierten Stadtentwicklung Ludwigsburg eingebettet. Ihre besondere Stärke liegt in der konsequenten Verzahnung miteinander, wobei die urbane grüne Infrastruktur die gemeinsame Schnittstelle bildet. Im Ergebnis wurden Strategien und Maßnahmen auf unterschiedlichen räumlichen und organisatorischen Ebenen entwickelt, die die Lebensqualität der Stadtbewohner/-innen nachhaltig verbessern sollen.
Für die Stadt Ludwigsburg hat faktorgruen zwei ineinandergreifende Konzepte zur klimagerechten Freiraumentwicklung entwickelt: Das Freiflächenentwicklungskonzept FEK, dessen Schwerpunkt auf der Entwicklung eines gesamtstädtischen Grünsystems liegt, und das Klimaanpassungskonzept Klik, welches zum Ziel hat, die Stadtgesellschaft auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Das fachbereichsübergreifende Referat für nachhaltige Stadtentwicklung der Stadt Ludwigsburg sorgt für die Integration dieser informellen Planwerke in das übergeordnete Stadtentwicklungskonzept (SEK). Dieses wird in einem partizipativen Prozess laufend evaluiert und fortgeschrieben. Freiflächenentwicklung und Klimaanpassung sind somit Bestandteil der gesamtstädtischen Entwicklungsstrategie.
Die Zusammenhänge zwischen Freiflächenentwicklung und Klimaanpassung sind Schwerpunkte beider Konzepte. Die qualitative und quantitative Weiterentwicklung des urbanen Grüns ist schließlich die beste Option, wenn es darum geht, Städte unter anderem an Hitzewellen und Starkregenereignisse anzupassen. Der besondere Fokus liegt dabei auf Maßnahmen, die nicht nur dem Stadtklima dienen, sondern die Lebensqualität der Stadtbewohner/-innen insgesamt verbessern.
Die Bestandsanalyse hat gezeigt, dass die ehemals mit Parkanlagen und Baumalleen großzügig ausgestattete Barockstadt baulich stark gewachsen ist, dabei aber die Versorgung mit Grün- und Erholungsflächen nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Die Folgen: Die Wege ins Grüne sind für viele Menschen zu weit geworden, bestehende Parkanlagen stehen unter starkem Nutzerdruck, Baumalleen werden vom Autoverkehr überlagert und die Aufenthaltsqualität in vielen Quartieren ist unzureichend.
Das im Projekt formulierte Leitbild umfasst die Vernetzung der bestehenden und neu zu schaffenden Grünflächen sowie der Stadtquartiere, welche im Sinne der Umweltgerechtigkeit zu entwickeln sind. Drei Bausteine zur Freiflächenentwicklung wurden definiert:
• Neuschaffung und Qualifizierung von Parkanlagen
• Entwicklung eines grünen Verbundsystems
• Aufwertung des direkten Wohnumfeldes
Für die Parkanlagen wurden Potentialflächen für Neuschaffungen benannt und Entwicklungsvorschläge für die Aufwertung der bestehenden Anlagen gemacht. Da die Potentialflächen für die Schaffung neuer Parks eingeschränkt sind, kommt der Vernetzung der bestehenden Grünflächen eine umso größere Bedeutung zu. Das FEK benennt hier vier Elemente:
• Erweiterung des Alleensystems
• Herausstellung der großen städtebaulichen Achsen als grüne Boulevards
• Vollendung des Grünen Rings um die zentralen Stadtteile
• Entwicklung eines Radschnellwegs entlang der Bahnlinie als Teilstück eines potentiellen Radschnellwegenetzes der Region Stuttgart
Quartiere mit besonderem Aufwertungspotential wurden durch die Überlagerung von Freiflächenerreichbarkeit, klimatischer Vorbelastung und Einwohnerdichte ermittelt. Der Grünflächenbedarf in diesen Quartieren ist besonders hoch.
Zur Aufwertung dieser Quartiere wurden stadtstrukturspezifische umsetzungsorientierte Maßnahmen konzipiert. Besondere Berücksichtigung fand dabei die doppelte Innenentwicklung: Wie kann Ludwigsburg sinnvoll baulich verdichten bei gleichzeitiger Freiraumaufwertung? Im Einzelnen wurden diese sechs Maßnahmen genauer betrachtet:
• Aufwertung der Straßen als attraktive Freiräume
• Entwicklung eines klimatauglichen Stadtbaum-Bestands
• Schaffung von Pocket Parks v.a. in Quartieren ohne Zugang zu größeren Grünflächen
• Schutz und Entwicklung der grünen Innenhöfe
• Innovative Begrünung von Gebäuden
• Förderung von naturnahen Wasserkreisläufen in der Stadt
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Planungsbüros
faktorgruen
Freiburg (weitere Standorte in Rottweil, Heidelberg und Stuttgart)
Projektzeitraum
2014
- 2016
Größe
ca. 43 km²
Auftraggeber
Stadt Ludwigsburg
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