Urbane Waldgärten Britz eine modellhafte Kleingartenanlage

Urbane Waldgärten Britz © 2024 Philip Winkelmeier

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Urbane Waldgärten Britz © 2024 Philip Winkelmeier

Urbane Waldgärten Britz © 2024 Philip Winkelmeier

Urbane Waldgärten Britz © 2024 Philip Winkelmeier

Urbane Waldgärten Britz © 2024 Philip Winkelmeier

Der Urbane Waldgarten Berlin-Britz ist eine innovative und modellhafte Kleingartenanlage im Bezirk Neukölln, die nach dem Leitbild des Waldgartens gestaltet wurde. Es wurden essbare Pflanzen in mehreren Schichten gepflanzt, die sich an der Struktur natürlicher Wälder orientieren. Im Mittelpunkt steht das gemeinschaftliche Gärtnern: Zentrum der Anlage ist ein großer Gemeinschaftsgarten mit fünf verschiedenen Waldgartentypologien.

Die Kleingartenparzellen sind in gemeinschaftlichen Clustern organisiert und haben jeweils ein eigenes Zentrum. Ein Drittel der Fläche (rund 1 ha) ist öffentlich und barrierefrei erschlossen und ebenfalls mit essbaren Gehölzen bepflanzt. So entstand auf der ehemaligen Weidefläche ein produktiver Garten, der gemeinschaftliches Gärtnern fördert und als sozialer Raum für Umweltbildung dient.

Die Anwohner*innen und Nutzenden waren genauso wie die Umweltbildung (Freilandlabor Britz) von Anfang an in den Planungsprozess eingebunden.

Ökologisch trägt die Anlage zur Biodiversität bei, verbessert den Boden und fördert klimatische Funktionen. Sie imitiert mit einer mehrschichtigen Bepflanzung ein stabiles Ökosystem, das von Natur aus eine hohe Resilienz bietet, das Mikroklima und die Bodenqualität verbessert.

Der Garten ist ein Ort zum Experimentieren neuer Anbaumethoden und sozialer Strukturen, er dient als Anlaufstelle für Umweltbildung und bürgerschaftliches Engagement. Exotische Pflanzenarten wie Amazonas-Banane und Chinesischer Gemüsebaum bieten ein Experimentierfeld für Arten, die an wärmeres Klima angepasst sind.

Das räumliche Konzept inspirierte sich an mikroskopische Aufnahmen von Baum-Blattstrukturen, die unter anderem das verzweigte Wegenetz und die Zell bzw. Clusterkerne der gemeinschaftlich genutzten Bereiche prägten. Im 2,8 ha großen Areal ist im Zentrum ein 5.000 m² großer Gemeinschaftsgarten entstanden. Um ihn gruppieren sich 60 Einzelgärten und eine 1.000 m² große Umweltbildungsfläche. 10.000 m² öffentlich zugängliche Grünflächen mit Obstgehölzen bilden einen „essbaren“ Park, der die Öffentlichkeit zum Naschen und Flanieren einlädt. Alle Hauptwege der Anlage sind barrierefrei zugänglich, auch der Gemeinschaftsgarten ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen problemlos erreichbar.

Die verwendeten Naturbaustoffe tragen zur positiven Ökobilanz bei, und die Ausstattung wurde bewusst mit langlebigen Materialien gewählt. Als Einfriedung dienen langlebige Staketenzäune aus Esskastanienholz, die sich gut in das natürliche Bild der Anlage einfügen.

Ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Planung ist das Regenwassermanagement. Das Niederschlagswasser wird wegbegleitend den Pflanzen über Mulden zur Verfügung gestellt, die auf Dachflächen anfallende Wasser wird zur Bewässerung gespeichert und genutzt. Zusätzlich benötigtes Brauchwasser wird über einen Tiefbrunnen bereitgestellt.

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Planungsbüros

WYLD Landschaftsarchitekten
Berlin

Weitere Planungsbeteiligte
Baumrausch GmbH & Co.KG, Bremen
InfraBB Ingenieure GmbH, Hennigsdorf
Institut für Partizipatives Gestalten GmbH, Oldenburg

Projektzeitraum
07/2021 - 05/2024

Größe
2,8 ha

Bausumme
ca. 1,6 Mio EUR brutto

Auftraggeber
Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner e.V.

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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen