Autobahneckverbindung A 281, 3. Bauabschnitt © Planungsgruppe Grün GmbH
Realisierter Bauabschnitt 3/1 der A 281 © Prof. Bellmer Ingenieurgruppe GmbH
Neuverlegtes Mühlenhauser Fleet und Kompensationsmaßnahmen © Planungsgruppe Grün GmbH
Verbund kleinteiliger Feucht- und Nasswiesenbiotope und Kompensationsmaßnahmen © Planungsgruppe Grün GmbH
Landschaftsgestalterische Einbindung der Autobahn / Lärmschutzwall © Planungsgruppe Grün GmbH
Schaffung zusätzlicher Grünzüge, Verbindungswege- und Brücken © Planungsgruppe Grün GmbH
Querungsbrücke für Fußgänger und Radfahrer © Prof. Bellmer Ingenieurgruppe GmbH
Die Autobahneckverbindung A 281 Bauabschnitt 3 dient der verbesserten Erschließung des Güterverkehrszentrums und der Häfen in Bremen. Planerische Herausforderung war u.a. die städtebauliche Einbindung der Autobahn in das Umfeld und die Steuerung der Naturschutz-Belange, da der westliche Abschnitt zwischen Siedlungsrand und einem NATURA 2000-Schutzgebiet verläuft.
Der BA 3/1 wurde im Januar 2008 dem Verkehr übergeben, der BA 3/2 wird seit Juli 2008 realisiert.
Aufbauend auf die fachliche Begleitung des Planfeststellungsverfahrens (Erstellung UVS und LBP) durch die planungsgruppe grün erfolgte die Erarbeitung der Objektplanung.
Planungsziele des 3. Bauabschnitts waren die Minimierung der Eingriffe (Vermeidungsgebot) durch minimale Querschnittsgestaltung und Einbindung der Autobahn mit ökologisch gestalteten Verwallungen sowie die Vernetzungen der Freiräume (Wege, Grünzüge), der Natur (Gewässer, Feuchtbiotope) und der beteiligten Akteure. Die umgebungsbezogene Gestaltung und Vernetzung der angrenzenden Wohnquartiere und Freiräume erfolgte durch Querungsmöglichkeiten, ökologisch aufgewertete Grünzüge und neu belebte Wegebeziehungen in die offene Landschaft.
Die Schaffung von Ausweichhabitaten für Flora und Fauna der Gewässer, Ufer, Röhrichte und Ruderalfluren im Vorfeld der Straßenbaumaßnahme in einem Verbund von Feuchtbiotopen als auch die Verbesserung der Biotopstrukturen innerhalb des Bremer Feuchtgrünlandgürtels abseits der Trasse zählen zu den Maßnahmen der ökologischen Durchlässigkeit. In einem interdisziplinären Workshop wurde dazu der Lösungsansatz zur „Ökologischen Gestaltung des Mühlenhauser Fleetes“ erarbeitet. Darüber hinaus hat die frühzeitige Beteiligung des Ortsbeirates und die Vereinsgründung des „Pusdorfer Meile e.V.“ für die Entwicklung eines wohnungsnahen Grünzuges Akteure frühzeitig in den Planungsprozess einbinden können.
Juryurteil:: Der Titel der zur Prämierung vorgelegten Planung „Zwischen Hightech, Laubenpieper und Natura 2000“ verdeutlicht bereits die höchstunterschiedlichen Gebietsnutzungen und
-ausweisungen im Planungsraum. So verläuft der östliche Abschnitt zwischen dem Stadtteil von Wolmertshausen und Kleingärten, während der westliche Abschnitt entlang von Gewerbegebieten und einem Natura-2000-Schutzgebiet zu entwickeln war. Eine weitere besondere Herausforderung sind die auf relativ kurzer Strecke auftretenden unterschiedlichen Vorprägungen.
In besonderer und herausragender Weise ist es den Landschaftsarchitekten gelungen, eine für die unterschiedlichen Anforderungen von Mensch, Naturschutz, Landschaftsarchitektur und Verkehrsinfrastruktur ansprechend gestaltete Lösung zu entwickeln.
Mit der Pusdorfer Meile wird ein zusammenhängender Parkverbund zwischen Hakenburger See und Rablinghauser Vorfluter u.a. als Ersatz für entfallende Kleingärten geschaffen. Mit Hilfe zusätzlicher Wege und von Renaturierungsmaßnahmen wird insbesondere für die Anwohner ein gesteigerter Wohn- und Erholungsnutzen erzielt. Anregungen der Bürger wurden integriert.
Das Mühlenhauser Fleet verbindet die Gräben des Naturschutzgebietes Niedervieland und Stromer Feldmark. Für die FFH-relevanten Grabenfischarten wie Steinbeißer und Schlammpeitzger wurden die Lebensbedingungen deutlich verbessert. Für sehr unterschiedliche Arten entsteht ein Biotopkomplex aus verschiedenen Gewässerlebensräumen.
Unter dem Stichwort umgebungsbezogene Gestaltung werden für die Region typische naturnahe Elemente wie Gewässer, Röhrichte, Auwald und Gehölze so eingesetzt, dass die mit dem Autobahnbau verbundenen neuen Elemente sich bestens in das Landschafts- und Stadtbild einfügen.
Mehr lesen +
Planungsbüros
Planungsgruppe Grün GmbH
Bremen
Größe
Trassenlänge BA 3: ca. 6,6 km
Auftraggeber
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Freie Hansestadt Bremen I Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
Projektmanagement: DEGES
Projekt auf Karte anzeigen
Auszeichungen & Preise
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2013
Würdigung Sonderpreis Infrastruktur und Landschaft
Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Biotopverbund- und Artenschutzkonzepte
Gewässerentwicklung, Hochwasserschutz
Eingriffsregelung und Kompensation
Landschaftspläne, Landschaftsrahmenpläne, Fachbeiträge
Pflege- und Entwicklungsplanung, Managementpläne
UVS, LBP, LAP, sAP, FFH-VP
Tourismusentwicklung und Erholungsplanung
Bürger:innenbeteiligung / Moderation