Splittweg durch die Steuobstwiese © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Zugangstreppe von Osten © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Zurückhaltend und einfach © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Beziehung zwischen Neubau und Geburtshaus, Blick mit Caféterrasse © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Die Materialien und Formen der Rasenwege und Ortbetonflächen mit Besenstrichoberfläche sind auf das Einfache reduziert und lassen den Herstellungsprozess erkennen © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Das Museum schält sich, wie ein Findling, ein einzeln liegender, durch Naturgewalten geschliffener Stein aus dem Hang der Obstwiese heraus © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
. Die Wege zum und am Museum liegen als neue Schicht auf dem Gelände auf. Horizontale Ebenen schweben über dem geneigten Wiesenhang © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Die Nutzflächen am Gebäude sind aus der Geometrie des Daches entwickelt. Als „Splitter“ liegen sie losgelöst vom Museum in der Wiese. © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Hauptzugang von der Schlossallee Oberfläche Ortbeton © 2019 Claudia Dreyße Planergruppe Oberhausen
Die Obstbäume stellen den heutigen produktiven Landschaftsaspekt dar. Aus dem Bestand heraus haben wir ein unregelmäßiges Raster entwickelt . So knüpft das Raster der Obstbäume an das Motiv der aufgereihten Korngaben an. © 2019 Planergruppe Oberhausen
Ursprünglichkeit und die Einfachheit des bäuerlichen Lebens in seiner Heimat haben den Maler Peter August Böckstiegel (1889–1951) stark geprägt. Diese Bodenständigkeit und das Erdverbundene finden Ausdruck in seinen Werken. So wird das bäuerliche Umfeld seines Eltern- und späteren Wohnhauses immer wieder zum Motiv für seine Malerei.
Diesem Ansatz folgt die Konzeption des Freiraums, der den Museumsneubau in das Umfeld des ehemaligen Wohnhauses integriert. Wir nehmen die vorhandenen, bäuerlich anmutenden Strukturen auf und stärken sie in ihrer einfachen Klarheit.
In dem Motiv der Streuobstwiese finden sich der Wechsel von hoher und geschnittener Feldflur und schließlich die im Raster stehenden Korngarben wieder. Das Neue legt sich vorsichtig über diese Basis und wird so ablesbar.
Die Materialien und Formen der Rasenwege und Ortbetonflächen mit Besenstrichoberfläche sind auf das Einfache reduziert und lassen den Herstellungsprozess erkennen. Die ursprüngliche Handwerklichkeit ist das Gestaltungsprinzip.
Die Wege zum und am Museum liegen als neue Schicht auf dem Gelände auf. Horizontale Ebenen schweben über dem geneigten Wiesenhang. Die Nutzflächen am Gebäude sind aus der Geometrie des Daches entwickelt. Als „Splitter“ liegen sie losgelöst vom Museum in der Wiese.
Die Obstbäume stellen den heutigen produktiven Landschaftsaspekt dar. Aus dem Bestand heraus haben wir ein unregelmäßiges Raster entwickelt und durch Neupflanzungen ergänzt. So knüpft das Raster der Obstbäume an das Motiv der aufgereihten Korngarben an.
Es bildet zudem die Grundlage für wechselnde
Mähbilder, die der Nutzung angepasst werden. So werden z.B. die Baumachsen freigestellt oder für Veranstaltungen kleine Lichtungen gemäht. Die Blickbeziehung zwischen Böckstiegelhaus und dem neuen Museum wurde durch das Entfernen einzelner, unpassender Ziergehölze hergestellt.
Durch die Obstwiese führt ein gemähter, mit feinem Schotter stabilisierter Weg, der an ausgesuchten Blickpunkten einfache Anlässe zum Aufenthalt bietet. Blickbeziehungen zum Böckstiegelhaus, in und durch den angrenzenden Wald, entlang des Waldsaums – Bildmotive Peter August Böckstiegels – werden nachvollziehbar. An den Weg angebunden findet sich ein „grünes Klassenzimmer“ für die Museumspädagogik mit Blick auf das Geburtshaus.
Juryurteil:
Die Freianlagen am Peter-August-Böckstiegel-Museum sind von einer großen Einfachheit und Klarheit geprägt. Inspiriert vom Leben und Werk des westfälischen Expressionisten, gelingt den Verfassern mit nur wenigen Elementen eine überzeugende Raumkomposition. Die Blühwiese greift ein typisches Motiv der umgebenden Landschaft auf und inszeniert die leicht ansteigende Topografie des Ortes. Sie umschließt den Museumsbau und lässt ihn seine skulpturale Wirkung entfalten. Das auf der Wiese gesetzte Raster der Obstbäume wurde aus dem Bestand entwickelt, damit entstehen sowohl schattige als auch sonnige Plätze. Fast beiläufig formt sich ein Raum mit hoher atmosphärischer Qualität.
Im Gegensatz zur bäuerlichen Natürlichkeit von Wiese und Bäumen durchzieht ein artifiziell geformter Weg die Anlage, mit seinen großzügigen Bewegungen ermöglicht er immer wieder veränderte Perspektiven auf Haus und Garten. Seine polygonale Figur im Wechsel zwischen Enge und Weite erinnert an die expressive Formensprache Böckstiegels. Die beiden Sitzplätze sind ebenfalls von dieser gestalterischen Idee inspiriert, wie auch die Detaillierung und Materialität der gesamten Anlage strahlen sie Ruhe und Bescheidenheit aus. Auf diese Weise ist mit sparsamen Mitteln ein eindrucksvoller Freiraum mit einer poetischen Ausstrahlung entstanden, der sehr schlüssig mit dem Museumskonzept harmoniert.
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Planungsbüros
Die Planergruppe
Essen
Mitarbeiter
Entwurf: Dipl.Ing. (FH) Thomas Dietrich Landschaftsarchitekt AKNW
Mitarbeit: Bianca Porath Dipl.Ing (FH) Landschaftsarchitektin AKNW
Melanie Rost M. eng. (Fachr. Landschaftsarchitektur und Regionalplanung)
Weitere Planungsbeteiligte
Architektur: habermann.decker.architekten PartGmbB
Projektzeitraum
2015
- 2018
Größe
1.100qm
Auftraggeber
Peter-August-Böckstiegel-Stiftung
Schloßstraße 111
33824 Werther
Adresse
Schloßstraße 111
33824 Werther
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Auszeichungen & Preise
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2021
Auszeichnung Atmosphärische Räume