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"Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg".
Ziel der Revitalisierung des Donauursprunges war ein guter ökologischer Zustand des Gewässers nach Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Gleichzeitig wurde der Ursprung des zweitlängsten Flusses in Europa aus dem Korsett der Flussbausteine befreit sowie naturnah und erlebnisreich für Mensch und Natur neu gestaltet.
Brigach, Breg und Donau sind in früheren Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten begradigt worden. Das Gewässerumfeld, die ehemalige Aue, wurde und wird intensiv durch den Menschen genutzt. Gewässertypische Strukturen und die eigendynamische Entwicklung der Gewässer fehlten weitgehend. Der Lebensraum für gewässer- und auenbewohnende Pflanzen und Tiere war nur noch sehr eingeschränkt vorhanden.
„Das Rad der Zeit kann nicht zurückgedreht werden", intensive Nutzung und bauliche Infrastruktur in unmittelbarer Nähe der Gewässer verhindern dies. Dennoch wurde dem Gewässer durch die Maßnahme mehr Raum gegeben, um sich naturnah und eigendynamisch zu entwickeln.
Bei der Revitalisierung des Donauursprungs wurde im Unterlauf der Breg das Vorland bis auf die anstehende Kiesschicht abgetragen und die vorhandene Uferbefestigung entfernt. Totholz als Strukturelement fördert die eigendynamische Entwicklung innerhalb des bestehenden Gewässerprofils. So konnten sich geeignete Lebensräume für Fische und Fischnährtiere entwickeln und erhalten.
Die Wasserkraftnutzung im fürstlichen Park wurde aufgegeben, so dass das Wehr in Allmendshofen abgebrochen und die Durchgängigkeit des Flusses wiederhergestellt werden konnte. Dadurch verbleibt in der Breg vor allem bei Niedrigwasser deutlich mehr Wasser im Gewässerbett (Vollwasserstrecke); die eigendynamische Entwicklung des Gewässers wird begünstigt.
In der Brigach konnte mit Rücksicht auf den bestehenden Hochwasserschutz und die vorhandene Infrastruktur nicht so weitreichend eingegriffen werden wie an der Breg. Dennoch sollte auch hier durch strömungslenkende Maßnahmen der ökologische Zustand verbessert werden.
Kernstück der Maßnahme war der neue Mündungsbereich und Beginn der Donau, ca. 300 Meter oberhalb des vorherigen Zusammenflusses. Der Raum für die Gestaltung einer dynamischen Flusslandschaft wurde durch den großflächigen Abtrag des Geländes, auf dem zuvor noch die Anlagen des ehemaligen Kreistierheims und des Hundesportvereins standen, geschaffen. Gleichzeitig wurde die Breg ca. 150 m südlich der heutigen Grundbrücke umgeleitet und mündet nun ca. 300 m weiter im Westen in die Brigach. Hierzu wurde eine neue Brücke für den Brigachweg über den neuen Gewässerlauf gebaut.
Die ca. 50.000 m³ Erdaushub aus der Maßnahme wurden genutzt, um östlich des Mündungsbereichs einen Sicht- und Lärmschutzwall zur Bundesstraße hin zu schütten. Dort haben sich durch Initialpflanzungen und Sukzession Gehölze entwickelt. Gleichzeitig bietet der bis zu 9 m Hügel schöne Ausblicke auf den Zusammenfluss
Am 30. Juni 2022 wurde der Donauursprung offiziell eröffnet. Die Natur gestaltet seitdem die neue Flussaue weiter. Ein breit angelegtes Monitoring begleitet diesen Prozess.
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Planungsbüros
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Überlingen
Projektzeitraum
2022
Auftraggeber
Regierungspräsidium Freiburg Ref. 53.1 – Gewässer I. Ordnung, Hochwasserschutz und Gewässerökologie – Planung und Bau
Adresse
Klosterstr. 1
78166 Donaueschingen
Deutschland
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Projekttyp
Biotopverbund- und Artenschutzkonzepte
Gewässerentwicklung, Hochwasserschutz
Pflege- und Entwicklungsplanung, Managementpläne