Mauerpark © 2007 Franz Richter Eigenes Werk
Lageplan Stand 1994 © 1994 Prof. Gustaf Lange/GrünBerlin GrünBerlin GMbH
Birkenhain, Blick nach Süden © 1995 Almut Jirku almut Jirku
Blick von der Böschung am Amphitheater © 1995 Almut Jirku
Amphitheater kurz nach Fertigstellung © 1995 Almut Jirku
Große Wiese, Blick nach Süden © 2008 Almut Jirku
Scilla im Birkenhain © 1996 Almut Jirku
Blick auf die Böschung © 2011 Almut Jirku
Sonntags auf der großen Wiese © 2011 Almut Jirku
Hinterlandmauer auf der Böschungskrone © 1995 Almut Jirku
Aufgang zum Hang © 2000 Almut Jirku
Parkeingang von Süden Baumbestandene Stufen führen von der Eberswalder Straße in den Mauerpark© 1995 Almut Jirku
Mauerpark im Frühling Blühende Sträucher als Hintergrund für Modeaufnahmen© 2002 Almut Jirku
Luftbild Mauerpark und Umgebung © Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abt. III
Blick nach Westen Deutlich wird die Überstrapazierung der Rasenfläche© 2000 Almut Jirku AJ
Mauerpark Eschenbestander Platzbereich an der Schwedter Straße© 1995 Almut Jirku AJ
Mauerpark Birkenhain im Norden© 2010 Almut Jirku AJ
Mauerpark, wiederentdeckte Schwedter Straße Die Straße zeichnet den Verlauf der ersten Vorderlandmauer nach.© 1995 Almut Jirku AJ
Berliner Mauer © 2011 Stadtpoetin Eigenes Werk
Mauerpark © 2005 Georg Feitscher Eigenes Werk
Mauerpark im Winter im Hintergrund der Fernsehturm© 2010 Caps 11 Eigenes Werk
Im Vordergrund der S-Bahnhof Bornholmer Straße, dahinter der Jahn-Sportplatz und der Mauerpark © 2012 Spree Tom Eigenes Werk
Karaoke im Mauerpark © 2010 Niels Elgaard Larsen Eigenes Werk
Der Mauerpark zwischen den ehemaligen Bezirken Wedding und Prenzlauer Berg war der erste Park, der nach der Wende geplant wurde. Nach einem Entwurf von Gustav Lange wurde die erste Hälfte, im ehemaligen Ostteil der Stadt, 1994 fertiggestellt. In den folgenden Jahren wurde er nach Norden verlängert. Die westliche Hälfte wartet bis heute auf ihre Fertigstellung (8/2012).
Das Gebiet grenzt unmittelbar an den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und den Falkplatz. Der Mauerpark verknüpft Ost und West und verbessert das Erholungsangebot für die hochverdichteten Innenstadtbezirke. Wesentliche Elemente sind die große Wiese in der Ebene, eine Lichtung in der Stadt, die Böschung in Richtung Stadion, die einen hervorragenden Ausblick nach Westen eröffnet. Der Verlauf der Vorderlandmauer, die hier wegen eines Gebietstausches nacheinander an zwei Stellen verlief, wird durch Wege markiert. Der erste, östliche Mauerverlauf wird durch die wieder aufgefundene Schwedter Straße hervorgehoben. Der spätere, westliche Mauerverlauf bildet zur Zeit die Grenze des realisierten Parkteils im Westen. In der Norderweiterung befinden sich ein Kinderbauernhof und Spielangebote.
Kennzeichnend für das Konzept ist die Beibehaltung der Leere, die diesen Raum sowohl als Bahngelände wie als Grenzstreifen kennzeichnete. Als Lichtung in der Stadt wird sie neu interpretiert. Die große zentrale Rasenfläche, die das Erleben von Weite inmitten der dichten Bebauung zulässt, wird auf der Ostseite gehalten vom Hang, der die Rückseite des Jahn-Sportstadions bildet. Die ehemaligen Grenzlinien, die hier an zwei Stellen verliefen, werden durch Wege nachgezeichnet.
Die wiederentdeckte Schwedter Straße bildet die Grundlinie am Fuß des Hanges. Parallel dazu soll der Mittelweg, später von Bäumen und Statuen begleitet werden, nach Norden führen. Er markiert den Grenzverlauf nach dem Gebietstausch 1988 und beendet zur Zeit den ersten Bauabschnitt. Zwischen diesen beiden Linien bildet eine Treppenanlage, gefolgt von einem Hain, den Auftakt des Mauerparks. Die Hinterlandmauer, graffitibedeckt, ist als Grenze zwischen Stadion und Park übriggeblieben, ebenso der Asphaltweg. Hier ist es erlaubt, die Mauer weiterhin zu bemalen. (Es bestand die Hoffnung, dass dadurch andere Parkelemente von Graffiti verschont bleiben würden. Diese hat sich jedoch nicht erfüllt.) Granitblöcke bieten Sitzgelegenheiten, große Schaukeln schwingen weit in den Raum. Der Hang selbst, für den die Toskana als Vorbild diente, sollte sich im Frühjahr und Frühsommer in ein Blütenmeer verwandeln. Durch die intensive Nutzung konnten jedoch nur die robusteren Pflanzen überleben. Die starke Nutzung des Amphitheaters führt immer wieder zu Erosionserscheinungen in diesem Bereich.
Nähert man sich dem Park von Süden, bilden baumbestandene Stufen den Eingangsbereich. Östlich der Schwedter Straße führt ein Zickzackweg auf die Böschung. Im weiteren Verlauf der Schwedter Straße schieben sich westlich granitgerahmte rechteckige Bereiche in die Rasenfläche. Geschnittene Kuben aus immergrünen Nadelhölzern befinden sich dazwischen. Dann treffen die Besucher auf eine Sammlung grob behauener Granitsteine, locker von Eschen überstanden. Gegenüber fügt sich ein Amphitheater in den Hang. Westlich schließt sich wiederum ein Basketballplatz an. Ursprünglich sollte hier ein Wasserspiegel entstehen, der jedoch nicht finanzierbar war. Den nördlichen Abschluss bildet ein Karree aus geschnittenen Nadelhölzern, in dem Laubbäume stehen.
Auf der Schotterfläche über einem Tunnel bilden Birken einen lichten Hain, die Stützmauer begleiten Efeu und Hainbuchen. Zahlreiche blaue Scilla unter den Birken bieten im Frühjahr eine bezauberndes Bild. Dieser Bereich war zunächst durch einen Zaun und ein Hundesperrgitter abgetrennt. Doch wurde das Hundeverbot permanent missachtet, weswegen der Zaun beseitigt wurde. Der Spielplatz, der am nördlichen Ende der Wiese platziert ist, sollte ursprünglich unter Bäumen im westlichen Teil angesiedelt werden. Doch ließ dies zu lange auf sich warten. Das Gestänge in der Nähe ist ein Schülerprojekt. Beide Elemente stehen im Gegensatz zum Konzept der freien offenen Lichtung und sollen mit der Erweiterung des Parks verlagert werden.
Der Nordbereich wird an der Gleimstraße durch eine Treppenanlage und über einen Eingangsbereich am Kinderbauernhof mit Granitstufen und Rampe erschlossen. Diese begrenzen einen intensiv zu nutzenden Spielbereich (Asphaltfläche) mit einer Streetball-Anlage und Baumpflanzungen. Weiter nördlich schließt sich ein weiterer Spielbereich mit einem Kletterfelsen an. Die Hauptwegeachse wird durch einen Senkgarten unterbrochen. Weiden, Wiesen- und Pflanzflächen, die teilweise von dem bestehenden Kinderbauernhof genutzt werden können, prägen die öffentliche Parkfläche.
Der Mauerpark war der erste Park im Stil der zweiten Moderne, der in Berlin realisiert wurde. Er wurde und wird sehr gut angenommen, hat sich zu einer wahren Touristenattraktion entwickelt. Seine Substanz ist erheblich angegriffen und es gibt gravierende Probleme mit Müll und Hundehinterlassenschaften, besonders an bzw. nach den Wochenenden durch den benachbarten Flohmarkt und regelmäßig sonntags stattfindende Karaokeveranstaltungen. Die zurzeit sehr intensive Nutzung überfordert jede Rasenfläche. Auch deswegen ist die Erweiterung dringend erforderlich.
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Planungsbüros
Gustav Lange
Prof. Gustav Lange, Hamburg, Ankerland
Planung Nordpark:
Thomas Guba für GrünBerlin GmbH und Michael Breuckmann Gartenarchitektur
Projektzeitraum
1991
- 1994 1. Ba
Größe
1. Bauabschnitt: ca. 4-5 ha
Auftraggeber
Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz
GrünBerlin GmbH
Gefördert durch: Allianz Umweltstiftung
Adresse
Eberswalder Straße (Süden), Gleimstraße (Norden)
10437 Berlin
Deutschland
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