Schlossgarten

POLA strebte bei der Neugestaltung des Osnabrücker Schlossgartens keine Rekonstruktion, sondern eine Neuinterpretation des seinerzeit beim Adel hochgeschätzten Barockgartens an. Die Landschaftsarchitekten wagten sich an die Transformation eines Gartentyps, der einst radikal modern und seiner Zeit weit voraus war, indem er auf mathematischer Ausgewogenheit und vegetativer Harmonie basierte. Der Berücksichtigung der denkmalgeschützten Teile dieses historisch wertvollen Garten- und Kulturguts wurde besondere Wichtigkeit beigemessen. Das Augenmerk galt außerdem dem bestehenden Nutzungsdruck und der Einbindung in das Umfeld durch Verknüpfungen und Wegebeziehungen.

Im Schlossgarten ist jetzt ein Wechselspiel von unbekümmertem und streng ordnendem Umgang mit den Elementen der Natur zu erleben – ganz im Sinne des Barock. Die Leichtigkeit des Seins findet in einer fast choreografischen Inszenierung des kreisrunden Wasserspiels ihren Ausdruck, das zentraler Bestandteil des neuen Schlossparterres ist. Mehrere Wasserspeier am Rand des Fontänenfeldes betonen den barocken Charakter von Schloss und Schlossgarten. Das Feld selbst ist Mittel- und Treffpunkt, der die Besucher einlädt, mit dem und im Wasser zu spielen, sich auszutauschen oder einfach den Anblick des Schlossgartens zu genießen.

Ein maßgebliches Ziel der Umgestaltung bestand darin, die Anlage auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Alle Parkwege wurden entsiegelt und mehr als 40 klimarobuste Bäume gepflanzt. Die Bepflanzung der Schmuckbeete wurde umgestellt von aufwendigem, wenig nachhaltigem Wechselflor auf ausdauernde Stauden und Gräser. Die Entwässerung erfolgt jetzt ausschließlich in die angrenzenden Rasen- und Vegetationsflächen. Das anfallende Regenwasser wird somit nicht mehr über das öffentliche Abwassernetz abgeleitet, sondern zur Bewässerung der Vegetation genutzt bzw. über natürliche Versickerung gereinigt dem Grundwasser zugeführt.